Z Geburtshilfe Neonatol 2004; 208 - 210
DOI: 10.1055/s-2004-829415

Monitoring der cerebralen Funktion kritisch kranker Kinder mit kongenitalem, zyanotischem Vitium oder chronischer Hypoxie mit dem amplituden-integriertem EEG

M Steinert 1, M Gleissner 1, F Wien 1
  • 1Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie (Magdeburg, Deutschland)

Einleitung: Das amplituden-integrierte EEG (aEEG) ist eine sowohl relativ einfach anzuwendende als auch auszuwertende Methode, um die zerebrale Funktion kritisch kranker Kinder kontinuierlich zu überwachen. Falldarstellungen von Patienten jenseits der Neugeborenen-Periode, die mit dem aEEG überwacht wurden, sind derzeit noch relativ selten in der Literatur beschrieben.

Kasuistik: Wir berichten über ein vier Monate altes Kleinkind mit multiplen Fehlbildungen, die nicht einem Syndrom zugeordnet werden konnten. Der Patient litt an einer chronischen Hypoxie aufgrund eines zyanotischen Vitiums mit einem „Double Outlet of the Right Ventricle“ und einer linksseitigen hypoplastischen Lunge infolge einer Zwerchfellhernie. Während der Behandlung zeigte der Patient häufig subtile Symptome klinischer Krampfaktivität mit vermehrtem Speichelfluss, verstärktem Schwitzen und Schmatzen. Ob es sich bei diesen Ereignissen, um (behandlungsbedürftige) Krampfanfälle handelte oder nicht, führte des öfteren im Team zu kontroversen Diskussionen. Mehrere konventionelle EEG-Ableitungen waren unauffällig. Lediglich während einer 14 Stunden dauernden Ableitung eines aEEG konnten elektroenzephalographisch eindeutig Krampfanfälle nachgewiesen werden.