Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223(1): 59-67
DOI: 10.1055/s-2005-858859
Klinische Studie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Orbitaerkrankungen im Kindesalter

Orbital Diseases in ChildhoodI. Sterker1 , B. Frerich2
  • 1Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universität Leipzig
  • 2Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universität Leipzig
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 10.6.2005

Angenommen: 26.9.2005

Publikationsdatum:
17. Januar 2006 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Orbitaerkrankungen im Kindesalter sind selten und unterscheiden sich von denen im Erwachsenenalter. Die meisten pädiatrischen orbitalen Tumoren sind gutartig. Aufgrund der raschen Progredienz sowohl benigner als auch maligner Orbitaprozesse bei Kindern sind diese Erkrankungen jedoch potenziell visus- und lebensbedrohend. Patienten: Wir analysierten retrospektiv die Daten von 41 konsekutiven Patienten mit Orbitaerkrankungen im Zeitraum von 2000 bis 2004. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik ausgewertet und anhand von einzelnen Krankheitsverläufen dargestellt. Ergebnisse: In die Untersuchung eingeschlossen wurden alle Kinder mit Orbitaerkrankungen vom Neugeborenenalter bis zum 16. Lebensjahr. Die häufigste Erkrankung war die epidermale Dermoidzyste (n = 18), gefolgt von orbitalen kapillären Hämangiomen (n = 4) in der Gruppe der unter 3-Jährigen sowie der präseptalen Cellulitis bei den 3- bis 16-Jährigen. Maligne Orbitaerkrankungen wurden bei 5 Patienten behandelt, davon ein Kind mit einer Neuroblastommetastase bei den unter 3-Jährigen. Schlussfolgerung: Aufgrund der Seltenheit von Orbitaerkrankungen ist deren Kenntnis für eine effiziente Diagnostik und erfolgreiche Therapie sowohl für den Erhalt des Visus als auch des Lebens der Kinder wesentlich.

Abstract

Background: Orbital diseases in childhood are rare and differ from orbital lesions occuring in adults. Most paediatric orbital tumours are benign, but rapid tumour growth can nevertheless threaten vision or lives. Patients: Retrospectively, we analyzed data of 41 consecutive patients with orbital disease, treated in our hospital between 2000 and 2004. The data was evaluated using descriptive statistics and case reports. Results: All children (from neonatals up to 16 years of age) with orbital disease were included in the study. The most common benign disease of the entire collective was an epidermal cyst (n = 18), followed by orbital capillary haemangioma (n = 4) in children under 3 years, and preseptal cellulitis in children older than 3 years. 5 patients were treated for malignant tumours, of which one patient under 3 years had an orbital metastasis of an abdominal neuroblastoma. Conclusion: Awareness of orbital diseases in childhood, as a rare entity, is crucial for timely diagnosis and appropriate treatment, to save the vision and lives of affected children.

Literatur

Dr. med. Ina Sterker

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde

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