Zentralbl Chir 2006; 131(4): 354-357
DOI: 10.1055/s-2006-947275
Originalarbeiten und Übersichten

© J. A. Barth Verlag in Georg Thieme Verlag KG

Senkt die abteilungsinterne Qualitätskontrolle die Fehler- und Komplikationsrate? - Ein Plädoyer für eine strukturierte Weiterbildung und mehr Transparenz im klinischen Alltag[*]

Does Internal Quality Control Reduce Mistakes and Complications? A Plea for Structured Surgical Education and Increased Transparency in Clinical Day-to-Day WorkJ. Jähne 1
  • 1Zentrum Chirurgie·Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie·Henriettenstiftung·Hannover
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Publication Date:
24 August 2006 (online)

Zusammenfassung

Die interne Qualitätskontrolle der meisten chirurgischen Kliniken weist erhebliche Defizite auf. Nur etwa 50% der Kliniken haben tägliche Indikationskonferenzen, Morbiditäts- und Mortalitätsbesprechungen finden in weniger als 20% der Abteilungen statt. Die prä-, intra- und postoperative Qualitätskontrolle vermag jedoch die Fehler- und Komplikationsrate zu senken. Neben anderen Aspekten erscheint die frühzeitige Evaluierung des Patienten präoperativ in der Ambulanz als eine solche Maßnahme. Intraoperativ ist eine didaktisch einwandfreie Lehrassistenz eine weitere interne Qualitätssicherungsmaßnahme, die allerdings hohe Anforderungen an den Weiterbilder stellt. Für den postoperativen Verlauf sind Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen zur Förderung einer strukturierten Weiterbildung und zur Erhöhung der Transparenz des Leistungsgeschehens unentbehrlich. Die menschlich manchmal nicht ganz einfache Problematik, über eigene Fehler zu sprechen, kann durch eine Atmosphäre des gegenseitigen Respektes und absoluter Offenheit wesentlich entschärft werden.

Abstract

Quality control in most surgical departments shows major deficiencies. Only 50% have daily conferences on the surgical indication, and morbidity and mortality conferences are held in less than 20% of the institutions. However, pre-, intra- and postoperative quality control may be able to reduce mistakes and complications. Among others, the possibilities to reduce perioperative morbidity and mortality include preoperatively an early evaluation of the patient in the outpatient-clinic, intraoperatively a structured and didactic teaching of the surgical trainee and postoperatively a morbidity and mortality conference. In particular the latter one may promote surgical training and may increase transparency of the perioperative results. The delicate nature of morbidity and mortality conferences can be overcome in an atmosphere of mutual respect and personal honesty.

1 in Auszügen präsentiert beim 29. Symposium „Aktuelle Chirurgie”, Berlin, 2004

Literatur

1 in Auszügen präsentiert beim 29. Symposium „Aktuelle Chirurgie”, Berlin, 2004

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Joachim Jähne

Zentrum Chirurgie·Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie

Henriettenstiftung Hannover·Marienstr. 72 - 90·30161 Hannover

Phone: +49/511/28 92 10 1

Email: joachim.jaehne@henriettenstiftung.de