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DOI: 10.1055/s-2007-1023158
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Geburtshilfliche Risiken von extrem übergewichtigen Schwangeren mit termingerechter Entbindung
Impact of Massive Obesity on ObstetricsPublication History
Publication Date:
17 June 2008 (online)
Zusammenfassung
Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluß von extremer Übergewichtigkeit (Broca-Index > 130% und > 100 kg Körpergewicht) auf den Schwangerschaftsverlauf, Geburt und Wochenbett untersucht. Patientinnen und Methodik: 118 matched-pairs wurden gebildet. Match-Kriterien waren Alter, Parität und Tragzeitdauer. Ergebnisse: In der Gruppe der übergewichtigen Frauen wurden signifikant häufiger eine vorbestehende arterielle Hypertonie (p = 0,007), Ödeme, Proteinurie, schwangerschaftsinduzierter Hypertonus, EPH-Gestose (je p < 0,001), Varikosis (p = 0,007) und Gestationsdiabetes tendenziell häufiger beobachtet (p = 0,08). Höhere Inzidenzen an pathologischen Doppler (p = 0,05) bzw. pathologischen CTG-Befunden (p = 0,08) und am Amnioninfektionssyndrom (p = 0,04) wurden beobachtet. Bei übergewichtigen Frauen wurde signifikant häufiger eine Geburtseinleitung vorgenommen (p = 0,001) und eine Kaiserschnittentbindung durchgeführt (p = 0,004). Auch wurden hier Wundheilungsstörungen im Wochenbett häufiger beobachtet (p = 0,006). Kindliche Maße und postpartale Zustandsdiagnostik unterschieden sich nicht. Neugeborene von übergewichtigen Müttern wiesen häufiger Zeichen der Übertragung (p = 0,02), Makrosomie (p = 0,002) und eine höhere Verlegungsrate zur Neugeborenenintensivstation (p = 0,009) auf. Schlußfolgerung: Vorliegende Ergebnisse weisen auf eine signifikant höhere Komplikationsrate bei extrem übergewichtigen Schwangeren hin und belegen die Notwendigkeit einer adäquaten intensiven Schwangerschafts- und Geburtsüberwachung sowie eine entsprechend weitgehende Aufklärung möglicher perinatologischer Risiken.
Abstract
Aim: the impact of massive obesity (Broca-Index >130% and > 100 kg body weight) on pregnancy, delivery and puerperium were studied in 118 matched pairs. Methods: Match criteria were: age, parity and time of delivery. Results: Massively obese pregnant women were significantly more likely to have an multitude of adverse outcomes, including hypertension antedating pregnancy (p = 0.007; these patients were excluded from the obese group for statistical analysis), oedema, proteinuria, gestational hypertension (each p < 0.001), varicosis (p = 0.007), pathologic Doppler flow measurements (p = 0.05) and amniotic infection syndrome (p = 0.04), labour induction (p = 0.001), Caesarean section (p = 0.004), wound infection (p = 0.006), macrosomia (p = 0.002), postmaturity (p = 0.02) and neonatal admission to the intensive care unit (p = 0.009). Conclusion: Massively obese pregnant women are at high risk for adverse maternal and perinatal outcome.