Psychother Psychosom Med Psychol 2008; 58(1): 5-15
DOI: 10.1055/s-2007-970791
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychometrische Evaluation der deutschen Version des Messinstruments „Consultation and Relational Empathy” (CARE) am Beispiel von Krebspatienten

Psychometric Evaluation of the German Version of the „Consultation and Relational Empathy” (CARE) Measure at the Example of Cancer PatientsMelanie  Neumann1 , Markus  Wirtz2 , Elfriede  Bollschweiler3 , Mathias  Warm4 , Jürgen  Wolf5 , Holger  Pfaff1 , 6
  • 1Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK), Medizinische Fakultät der Universität zu Köln
  • 2Institut für Psychologie, Pädagogische Hochschule Freiburg
  • 3Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefäßchirurgie, Uniklinik Köln
  • 4Brustzentrum Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Uniklinik Köln
  • 5Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) und Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln
  • 6Abt. Med. Soziologie des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene der Universität zu Köln
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Publikationsverlauf

eingereicht 4.10.2006

akzeptiert 27.2.2007

Publikationsdatum:
11. April 2007 (online)

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Zusammenfassung

Die patientenbasierte Erfassung ärztlicher Empathie kann für die Outcomeforschung, bei Interventionen und in der ärztlichen Praxis indiziert sein. Ziel der Untersuchung ist die psychometrische Überprüfung der deutschen Version des Messinstruments „Consultation and Relational Empathy” (CARE) am Beispiel stationär behandelter Krebspatienten. In der untersuchten Stichprobe (n = 326) kann die eindimensionale Struktur des Messinstruments mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse repliziert werden. Es ergeben sich hypothesenkonforme Zusammenhänge zu verschiedenen patienten- und arztbezogenen Faktoren sowie soziodemografischen und krankheitsspezifischen Merkmalen der Patienten. In der medizinischen Praxis kann die CARE-Skala dem Arzt z. B. als ein zeitökonomisches Feedback-Instrument zur Bewertung von Stärken und Schwächen des eigenen empathischen Verhaltens, als persönliche Verhaltenscheckliste innerhalb eines Patientengesprächs und/oder als Vorlage zur Abfrage von Patientenpräferenzen vor/während eines Gesprächs dienen.

Abstract

The patient-reported assessment of physician empathy can be indicated for outcome research, at interventions and in medical practice. The aim of this investigation is the evaluation of the psychometric properties of the German version of the „Consultation and Relational Empathy” (CARE) measure on the example of inpatient cancer patients (N = 326). The one-dimensional structure of the instrument can be replicated by a confirmatorical factor analysis. Hypothesis-consistent relationships to different patient and physician factors as well as to socio-demographic and illness-particular features of the patients can be shown. In medical practice the CARE-scale can be used by the physician e. g. as a time-economic feedback instrument for the evaluation of strengths and weaknesses of their empathic behaviour, as a personal behaviour checklist within a consultation and/or as a checklist to determine patient preferences before/during a consultation.

Literatur

1 Da von der „Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit in Nordrhein-Westfalen” aufgrund der Sensibilität der zu erhebenden Daten empfohlen wurde, die Befragung vollständig anonymisiert und nicht pseudonymisiert durchzuführen, wurden den Autoren zu keinem Zeitpunkt Namen, Adress- oder medizinische Daten einzelner Patienten übermittelt. Eine Codierung der Fragebögen entfiel damit, sodass jeder Patient dreimal angeschrieben werden musste, obwohl er vielleicht schon nach der ersten Erhebungswelle geantwortet hatte. Da sich nach der zweiten und dritten Erhebungswelle einige Patienten, trotz eines entsprechend deutlichen Anschreibens, telefonisch darüber beklagten, dass sie nochmals angeschrieben wurden, obwohl sie den Fragebogen bereits ausgefüllt hatten, wurde auf die vierte Erhebungswelle verzichtet, da deutlich wurde, dass auch ein einfach formuliertes und erklärendes Anschreiben bei vielen Patienten nicht entsprechend wahrgenommen wurde.

2 Aufgrund der vollständig anonymisierten Befragung standen den Autoren zur Durchführung einer Non-Responder-Analyse lediglich die prozentuale Verteilung des Geschlechts und der Krebsdiagnosen in der Gesamtstichprobe zur Verfügung.

Melanie Neumann

Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK), Medizinische Fakultät der Universität zu Köln

Eupener Straße 129

50933 Köln

eMail: melanie.neumann@uk-koeln.de