Zusammenfassung
Sowohl die Diagnose einer Demenz als auch einer leichten kognitiven Störung setzt den Nachweis voraus, dass sich die kognitive Leistungsfähigkeit des Patienten über die Zeit verschlechtert hat. Häufig werden psychometrische Leistungstests zur Verlaufsmessung eingesetzt, um kognitive Veränderungen objektiv festzustellen. Eine Veränderung in Testwerten ist jedoch nicht immer Ausdruck eines veränderten kognitiven Leistungsvermögens, sondern kann auch zufallsbedingt bzw. Ausdruck normaler Variabilität sein. Diese Arbeit analysiert, warum Veränderungsnormen zur Interpretation von Verlaufsmessungen nötig sind. Für viele psychometrische Verfahren, die im deutschen Sprachraum zur Demenzdiagnostik eingesetzt werden, fehlen Veränderungsnormen.
Abstract
A diagnosis of dementia as well as of mild cognitive impairment requires evidence of cognitive decline over time. Often, cognitive tests are administered to objectively measure cognitive change. However, changes in psychometric test scores do not necessarily result from true cognitive change. They might also be due to chance and to normal variability. This paper discusses why change norms are required for a reasonable interpretation of individual changes in test scores. Norms for change are lacking for most psychometric instruments used for dementia diagnosis in the German-speaking area.
Schlüsselwörter
Verlaufsbeurteilung - Veränderungsnormen - Demenz - psychometrische Tests - Kognition
Key words
course assessment - change norms - dementia - psychometric tests - cognition
Literatur
http://pages.unibas.ch/diss/2002/DissB_6279.pdf
Steffi.Riedel-Heller@medizin.uni-leipzig.de
