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DOI: 10.1055/s-2007-989478
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Analyse eines Schwangerenkollektivs der Bundesrepublik Deutschland - 15. Mitteilung
Zusammenhänge zwischen Übergewicht bzw. Adipositas und schwangerschaftsassoziierten mütterlichen ErkrankungenAnalysis of Subgroup of Pregnant Women in Germany - 15th CommunicationRelationship between Overweight Status or Obesity and Pregnancy-Related Maternal DiseasesPublikationsverlauf
eingereicht 25.6.2007
revidiert 21.9.2007
akzeptiert 3.1.2008
Publikationsdatum:
26. Februar 2008 (online)


Zusammenfassung
Eine Subgruppenanalyse der Daten der Perinatalerhebung aus 8 der 16 deutschen Bundesländer in den Jahren 1998 - 2000, die insgesamt 508 926 Einlingsgeburten umfasst, prüfte die Zusammenhänge zwischen Übergewicht bzw. Adipositas der Mütter zu Beginn der Schwangerschaft und schwangerschaftsassoziierten mütterlichen Erkrankungen. Es zeigte sich, dass ein hoher, mit Übergewicht bzw. Adipositas korrespondierender Body-Mass-Index (BMI) eindeutig einen relevanten Risikofaktor darstellt für:
Diese Parameter entsprechen direkt oder indirekt den im perinatologischen Basis-Erhebungsbogen erfassten Schwangerschaftsrisiken. Ein hoher BMI scheint darüber hinaus ein Prädiktor für die spätere Entwicklung eines metabolischen Syndroms zu sein, das sowohl mit einer Adipositas als auch einer arteriellen Hypertonie und einem Diabetes mellitus Typ 2 einhergeht. Hohes Gebäralter und Rauchen der Mütter vor und in der Schwangerschaft können das BMI-abhängige Risiko für mütterliche Erkrankungen in der Schwangerschaft weiter steigern. Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorgeuntersuchungen besteht die Möglichkeit der präventiven Einflussnahme auf die genannten Risikofaktoren. Dabei kommt der Ernährungsberatung in der Schwangerschaft und - wenn möglich - bereits präkonzeptionell sowie der Aufklärung über die Folgen des Rauchens eine entscheidende Bedeutung zu. Die vorliegenden Ergebnisse unterstützen die Forderung nach Einführung eines generellen GDM-Screenings für alle Schwangeren durch den oralen Glukosetoleranz-Test (oGTT). Der konsequente Einsatz präventiver Maßnahmen (insbesondere Ernährungsberatung mit dem Ziel einer Körpergewichtsreduktion und Nikotinabstinenz) kann nicht nur die maternale und fetale Morbidität senken, sondern auch zur Reduktion der Kosten der kurativen Medizin beitragen.
Abstract
Using data from the perinatal statistics of 8 German federal states collected between 1998 and 2000 of a total of 508 926 singleton pregnancies, we present a subgroup analysis that assesses the relationship between overweight status or obesity of the mothers at the beginning of the pregnancy and maternal diseases associated with pregnancy. We show that a high body mass index (BMI) - as an indication of being overweight or obese - is a risk factor for
These parameters are directly or indirectly included as pregnancy risks in the perinatological assessment sheet completed for all pregnant women in Germany. Furthermore, a high BMI seems to predict the future development of a metabolic syndrome - a condition that is associated with obesity, hypertension and type 2 diabetes mellitus. Advanced age and smoking before and during pregnancy further increase the BMI-dependent risk of maternal disease during pregnancy. During prenatal consultations these risk factors can be addressed. Nutritional counseling - if possible prior to conception - and education about the consequences of smoking are especially important here. Our results support the introduction of a screening program for gestational diabetes mellitus using the oral glucose tolerance test. Rigorous use of preventive measures (particularly nutritional counseling with the aim of weight reduction and cessation of smoking) may not only decrease maternal and fetal morbidity but also reduce the cost of curative medical treatment.
Schlüsselwörter
Übergewicht - Adipositas - schwangerschaftsassoziierte mütterliche Erkrankungen
Key words
overweight - adipositas - pregnancy related maternal diseases