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DOI: 10.1055/s-2007-996895
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Das „Ohr-Fieberthermometer” - Untersuchungen zur Ohrthermographie
Experiments in Infrared Ear ThermometryPublication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund: In hals-nasen-ohrenärztlichen Publikationen kaum bemerkbar, hat das „Ohr-Fieberthermometer” in den letzten Jahren sowohl für den klinischen als auch für den häuslichen Gebrauch weite Verbreitung gefunden. Neben besonders leichter und schneller Anwendbarkeit sollen sich diese auf Infrarotmessung beruhenden Geräte durch besondere Präzision auszeichnen. Dies galt es zu überprüfen. Methoden: Infrarot-Ohrthermometer wurden unter verschiedenen Bedingungen eingesetzt und die Meßergebnisse verglichen. Unter anderem wurde der Effekt des „Streckens” des Gehörganges durch Zug an der Ohrmuschel, Anwendung bei verschiedenen Körperpositionen, bei Otitis media oder Reizzuständen des Gehörganges oder des Trommelfelles untersucht. Über die an sich naheliegende Untersuchung bezüglich Cerumens liegen bereits so viele Untersuchungen (meist in nicht-HNO-Zeitschriften) vor, dass auf erneute Messungen verzichtet wurde. Ergebnisse: Unmittelbare Temperaturvergleiche bei fiebernden Patienten in unterschiedlichen Körperpositionen oder binaurale Temperaturvergleiche bei einseitig „irritiertem” Ohr zeigten Differenzen, die zwar relativ gering erscheinen, aber statistisch signifikant sind. Die höchsten durchschnittlichen Abweichungen (0,7 °C) ergaben sich bei seitlicher Kopflage wie im Schlaf: Das dem Kopfkissen zugewandte Ohr wies stets höhere Temperaturwerte auf als das obenliegende. Schlußfolgerungen: „Ohr-Fieberthermometer” sind aufgrund ihrer leichten und schnellen Anwendbarkeit sicher von großem Wert. Dass jedoch auch Meßfehler bezogen auf die Körpertemperatur auftreten können, soll in diesem Beitrag dargestellt werden. Bei Kenntnis dieser Fehlermöglichkeiten bzw. Ungenauigkeiten lassen sich jedoch bei jeweils gleicher Anwendung Fehlinterpretationen eines Krankheitsverlaufes vermeiden.
Summary
Background: Though rarely mentioned in the ENT literature, the “ear thermometer” has become more and more populär in recent years, not only in hospitals but also in households. These instruments are easy to use, and their infrared technology is Said to provide precise measurements. The purpose of this study was to verify these claims. Patients and methods: Infrared thermometers were tested in various conditions, and the results were compared. We assessed the effects of “distending” the outer ear canal, different body positiones, and irritation of the ear (slight external Otitis, hearing aids, Otitis media, etc.). We did not specifically test effects of ear wax, as it had sufficiently been studied in pediatric or anesthesiological papers before (almost no effect, except in cases of occlusion of the auditory canal). Results: Using the ear thermometer we found small but statistically significant differences in febrile patients in different body positions. Irritated ears always showed higher temperatures than the normal contralateral ears. The most significant differences were found in persons lying on one side. The “pillow ear” was found 0.7 °C (average) warmer than the contralateral ear. Conclusions: Ear thermometers for estimating the body temperature permit easy and fast measurements. However, they include possible sources of measurement error. This study describes possible errors that the therapists should be aware of to avoid misinterpreting the courseof a disease.
Schlüsselwörter
Infrarot-Ohrthermometer - Fehlermöglichkeiten - Ohrdurchblutung
Key words
Infrared ear thermometry - Possibility of error - Blood supply of the ear-infrared tympanic thermometer