Laryngorhinootologie 1987; 66(6): 332-334
DOI: 10.1055/s-2007-998667
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Übertragbarkeit von HIV-Infektionen durch allogene Transplantate

Transmissibility of HIV Infections via Allogeneic TransplantsE. Wilmes1 , L. Gürtler2 , H. Wolf2
  • 1Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke der Universität München (Direktor: Prof. Dr. E. Kastenbauer)
  • 2Max-von-Pettenkofer-Institut der Universität München (Direktor: Prof. Dr. F. Deinhardt)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

HIV-Infektionen können durch Blut und Blutprodukte, Samen oder Organtransplantate übertragen werden. Die WHO hat daher ein Screening aller Spender von Blut, Samen, Geweben und Organen empfohlen. Angehörige von Risikogruppen sollen von der Spende ausgeschlossen werden. Würde man diese Empfehlung auch auf cialitkonservierte Gehörknöchelchen anwenden müssen, so würde dies wohl das Ende dieser nach wie vor routinemäßig benützten allogenen Transplantate in der Mittelohrchirurgie bedeuten.

Wir haben daher experimentelle Untersuchungen mit HIV-infizierten Gehörknöchelchen in Cialitlösung durchgeführt. Nach unseren Ergebnissen ist davon auszugehen, dass über eine Behandlung mit dieser Quecksilbersalzlösung eine Viruszerstörung stattfindet. Dasselbe gilt für die lösungsmittelgetrocknete Faszie wie für die in gleicher Weise konservierten Gehörknöchelchen. Einer weiteren Verwendung dieser allogenen Transplantate in bezug auf HIV-Infektion steht somit nichts entgegen.

Summary

HIV-infections can be transferred by blood and blood products, semen or organ transplants. For this reason, the WHO recommended a screening of all donors of blood, semen, tissues and organs. Those who belong to high-risk groups should be excluded from donations. If this recommendation should be also applied to cialit preserved auditory aussicles, this would probably mean the end of allogeneic transplantations of middle-ear surgery which are being performed daily.

Therefore, we carried out experimental examinations with HIV-infected auditory aussicles in cialit. According to our results, it can be assumed that a virus-destruction takes place via a cialit-treatment. The same applies to solvent-dried fascia as to auditory aussicles which have been preserved in the same way. Consequently, there is no objection to further application of these allogeneic transplants in respect to HIV-infections.