Gesundheitswesen 2008; 70 - A78
DOI: 10.1055/s-2008-1076585

Verbesserung der Zahngesundheit an Förderschulen im Landkreis Uelzen durch intensivprophylaktische Maßnahmen

D Preuß 1, M Biber 2, B Giza 1, S Becker-Vogel 1, U Thiedemann 1, G Wermes 1
  • 1Gesundheitsamt Uelzen Lüchow-Dannenberg
  • 2Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

Fragestellung: Wie wirken sich gruppenprophylaktische Fluoridierungsmaßnahmen auf die Zahngesundheit von Förderschülern aus.

Methodik:

  • Kalibrierte und zertifizierte zahnärztliche Untersuchung aller Förderschüler im Landkreis Uelzen (ca. 700 Förderschüler pro Jahr) vom Schuljahr 2001/2002 bis zum Schuljahr 2004/2005

  • EDV-System: micro-pro

  • Indices: DMF/T, DMS/T, dmf/t

  • Material: Duraphat® Fluoridierungslack, Wirkstoff: Natriumfluorid

Methodik: Im Landkreis Uelzen wurde das Intensivprophylaxeprogramm an Förderschulen im Schuljahr 2003/2004, nach vorhergehender intensiver Aufklärung der Schüler, Eltern und Pädagogen, initiiert. Durchschnittlich 90% aller Förderschüler nahmen teil. Vor der halbjährlichen Duraphat® Touchierung putzen sich die Förderschüler die Zähne im Rahmen einer Prophylaxe – Unterrichtsstunde im Klassenverband.

Ergebnis: Innerhalb von drei Jahren stieg der Anteil von Förderschülern vergleichbaren Alters mit naturgesunden Gebissen um ein Drittel. Die Personal- und Sachkosten betragen pro Touchierung und Kind insgesamt 8,90 €. Diskussion: Die Fluoridlack-Touchierung erweist sich als effektive gruppenprophylaktische Maßnahme.

Sie ist gut für den Einsatz bei Kariesrisikogruppen geeignet, deren Probanden nicht oder zu selten zahnärztlichen Maßnahmen zugänglich sind. Mit der Gründung des Zweckverbandes Gesundheitsamt Uelzen Lüchow-Dannenberg Anfang 2006 wurde das Intensivprophylaxeprogramm auch an den Förderschulen im Landkreis Lüchow-Dannenberg etabliert.