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DOI: 10.1055/a-0537-7722
Neue Sprecher der Fachgruppe Hepatologie im bng
Publication History
Publication Date:
12 March 2018 (online)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem K.G. Simon und S. Mauss über viele Jahre die Arbeit der Fachgruppe Hepatologie als Koordinatoren in einer sehr erfolgreichen, hoch engagierten und international sichtbaren Art und Weise geprägt haben, übernehmen wir ab Februar 2018 gerne diese für uns wichtige und herausfordernde Position innerhalb des bng.
Von besonderer Bedeutung ist uns, die traditionellen Fort- und Weiterbildungsaktivitäten samt der erfolgreichen regionalen bng-Hepatologie-Workshops, der etablierten Hepatitis-Nurse-Workshops und das wichtige Gastro-Forum in gewohnter Form weiter zu fördern und uns für eventuelles Sponsoring einzusetzen. Im Jahr 2018 bieten wir vier Hepatologie-Workshops im Bundesgebiet an, die Teilnehmerzahlen und die Gewinnung hochkarätiger Referenten spiegeln die Qualität und die traditionell gute Vernetzung der Fachgruppe wider. Die Zertifizierung als „Hepatologische Schwerpunktpraxis im bng“ (derzeit 120 Praxen mit 132 Ärzten, Stand Januar 2018) wird unverändert weitergeführt und wir hoffen, in Zukunft noch mehr Kolleginnen und Kollegen für die Hepatologie begeistern zu können.
Die letzten Jahre waren, nicht zuletzt durch den durchschlagenden Erfolg neuer Hepatitis-C-Therapien, durch eine exzellente Kooperation mit universitären Zentren und insbesondere der Deutschen Leberstiftung (DLS) geprägt. Das Deutsche Hepatitis-C-Register als Kooperation der DLS (Leberstiftungs-GmbH) und dem bng bleibt unter der wissenschaftlichen Leitung von Dietrich Hüppe erhalten und ermöglicht uns als Behandler auch über die nächsten Jahre die gewohnte Mitarbeit an der wichtigen Datenerhebung, deren Ergebnisse bei den großen Kongressen und als Manuskripte veröffentlicht werden. Wissenschaftlich bedeutend erscheint uns u. a. jetzt die Aufarbeitung des Langzeitverlaufs unserer Hepatitis-C-Patienten auch nach erreichter SVR.
Bei den weiteren hepatologischen Krankheitsbildern ist schon jetzt spürbar, dass die cholestatischen Lebererkrankungen (PBC und PSC) und die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) im klinischen Alltag zukünftig an Bedeutung zunehmen. Auch bei der Hepatitis-B-/Delta-Infektion werden neue therapeutische Ziele Realität.
Wir haben aktuell die Möglichkeit, eine Zweitlinientherapie bei der PBC zu initiieren und sehen aus Sicht des bng die Notwendigkeit, die sog. „Real-life-Situation“ der Patienten besser zu erfassen. Für die PSC befinden sich Substanzen in fortgeschrittener klinischer Entwicklung. Auch hier ist die Beobachtung und ggf. schnelle Umsetzung durch vertikale Vernetzung potenziell neuer Standards von höchster Bedeutung für die Patienten.
Bei der NAFLD stehen wir vor der Herausforderung einer multikausalen Erkrankung mit klinischen Verläufen, die über die alltägliche hepatologische Routine hinausgehen. Als Fachgruppe Hepatologie im bng sehen wir hier die Aufgabe, die hepatologischen diagnostischen Möglichkeiten (z. B. etablierte Serumscores, neuartige Serumtests, genetische Untersuchungen, nichtinvasive Fibrosemessung) mit den Behandlern in ihrer Wertigkeit für den klinischen Alltag einzuordnen, um Patienten mit einem vorrangig hepatologischen Krankheitsbild (NAFLD mit fortgeschrittener Fibrose) zu identifizieren.
Daher werben wir für die Teilnahme an der neuen bng-Registerstudie (fatty liver assessment in Germany, FLAG-Studie), die aktuell bundesweit mit der Teilnahme vieler interessierter bng-Schwerpunktpraxen startet. Für den Beirat der FLAG-Studie konnten wir in den letzten Monaten nationale Experten gewinnen, die uns bei der wissenschaftlichen Ausrichtung des Registers unterstützen. Zukünftig wünschen wir uns hier eine enge Zusammenarbeit mit universitären Zentren und wiederum mit der Deutschen Leberstiftung, um in naher Zukunft ein breites Wissensforum zu bilden und auch etwaige externe Sponsoren zu gewinnen. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen sind auf dem Weg.
Wir sind überzeugt, dass die Hepatologie derzeit in sämtlichen klinischen Bereichen vor neuen Herausforderungen steht. Für uns ist klar, dass die Fachgruppe Hepatologie vor allem von dem Engagement der Mitglieder lebt. Daher wünschen wir uns für die Zukunft die Fortführung der fruchtbaren und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Ihnen!