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DOI: 10.1055/a-0577-3214
Was muss der Viszeralchirurg über Kinderchirurgie wissen?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
14. Juni 2018 (online)
In Deutschland gab es 2016 in 1951 Krankenhäusern 90 Fachabteilungen für Kinderchirurgie, demgegenüber stehen 357 Abteilungen für Kinderheilkunde [1]. Es ist somit nicht ungewöhnlich, dass auch Kinder in der Viszeralchirurgie konsiliarisch vorgestellt werden. Hier muss dann entschieden werden, ob der kleine Patient in eine kinderchirurgische Abteilung verlegt werden kann oder ob eine Versorgung vor Ort sinnvoll und notwendig ist.
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In der klinischen Routine werden dem Viszeralchirurgen durchaus viele Fälle der Kinderchirurgie vorgestellt.
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Die Besonderheit besteht hier darin, zusammen mit den Pädiatern mit einer relativ einfachen Diagnostik die konservativ zu behandelnden Erkrankungen von denen zu unterscheiden, die ein durchaus schnelles operatives Vorgehen erfordern.
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Die Wahl der apparativen Untersuchungsmöglichkeiten beschränkt sich in den meisten Fällen auf die Sonografie. Röntgen oder gar CT bzw. MRT bleibt Ausnahmefällen vorenthalten.
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Da eine Verlegung nicht immer möglich und sinnvoll ist, werden die Kinder dann in nicht kinderchirurgischen Abteilungen behandelt.
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Umso wichtiger ist der Grundsatz, nicht Chirurgie am Kind, sondern Kinderchirurgie durchzuführen und die Besonderheiten zu beachten.
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Der Pädiater und die Kinderstation sind notwendige Partner in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen, um dieser sehr inhomogenen Patientenklientel in allen Bereichen gerecht zu werden.
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Literatur
- 1 Bundesamt für Statistik. Im Internet: http://www.destatis.de Stand: 15.05.2018
- 2 Schmittbecher P. Pädiatrische Chirurgie – Lehrbuch der Kinderchirurgie. München: Elsevier; 2010
- 3 Ure BM, Metzelder ML, Kellnar S. et al. Minimalinvasive Kinderchirurgie außerhalb kinderchirurgischer Kliniken. Zentralbl Chir 2008; 133: 535-538 doi:10.1055/s-2008-1077018
- 4 Rolle U, Maneck M. Versorgungstrends, regionale Variation und Qualität der Versorgung bei Appendektomien. In: Versorgungsreport 2015/2016. Stuttgart: Schattauer; 217-230
- 5 Van Heurn LWE, Pakarinen MP, Wester T. Contemporary management of abdominal surgical emergencies in infants and children. BJS 2014; 101: e24-e33
- 6 Bauch J, Bruch HP, Herberer J. et al. Behandlungsfehler und Haftpflicht in der Viszeralchirurgie. Heidelberg: Springer; 2011
- 7 Huang L, Yin Y, Yang L. et al. Comparison of Antibiotic Therapy and Appendectomy for Acute Uncomplicated Appendicitis in Children. A Meta-analysis. JAMA Pediatr 2017; 171: 426-434
- 8 Schumpelick V, Arlt G, Steinau G. Hernienchirurgie: Leistenhernien bei Erwachsenen und Kindern. Dt Ärztebl 1997; 94: A-3268/B-2759/C-2563
- 9 AWMF Nr. 006/027 S1-Leitlinie „Invagination“. Im Internet: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-027l_S1_Invagination_2013-08.pdf Stand: August 2013
- 10 Radwan R. A few hours from disaster. BMJ 2012; 345 doi:10.1136/bmj.e4441
- 11 Zundel S, Lieber J, Tsiflikas I. et al. Behandlungsstrategien bei Verletzungen von Milz und Leber im Kindesalter. Zentralbl Chir 2014; 139: 592-599