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DOI: 10.1055/a-0592-0631
E-Mental-Health – Bücher zum Thema
Publication History
Publication Date:
28 November 2018 (online)
Hier handelt es sich um ein sehr ausführliches und umfangreiches Werk. Inhaltlich legen die HerausgeberInnen ihren Fokus zunächst auf rechtliche Rahmenbedingungen, Datensicherheit und Grundlagen elektronischer Kommunikation, bevor sie vielfältige Anwendungsbeispiele für verschiedene Stadien der Versorgung (Prävention, Therapie, Nachsorge) darstellen und die Sichtweise von Therapierenden und Teilnehmenden schildern. Im letzten Kapitel geben die HerausgeberInnen einen „Ausblick“ auf zukünftige Entwicklungen und Forschungsperspektiven. Aus heutiger Sicht wirkt das Publikationsjahr fast schon vorsteinzeitlich – und trotzdem werden auch hier Entwicklungen, wie der Einsatz von Virtual Reality diskutiert, die auch heute noch Aktualität besitzen. Es kann nicht darüber hinweggesehen werden, dass bestimmte technische Entwicklungen (z. B. Apps oder künstliche Intelligenz) keine Erwähnung finden, während andere (ICQ, MSN) längst überholt sind. Dennoch kann das Buch all denjenigen empfohlen werden, die einen tieferen Einblick in den Bereich der Online-Versorgung erhalten möchten.
Das Buch startet mit einer kurzen Einführung und einem Überblick über verschiedene internetbasierte Interventionen, auch neuere Entwicklungen (Apps, Serious Games) werden thematisiert. Anhand verschiedener Modelle diskutiert der Autor mögliche Konsequenzen einer durch die Online-Kommunikation bedingten Kanalreduktion und beschreibt Theorien der Medienwahl, bevor er sich der internetbasierten Diagnostik widmet und Fragen zur Indikation internetbasierter Behandlungen diskutiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Beschreibung von Selbsthilfeprogrammen, deren Vorgehen sehr anschaulich durch Fallbeispiele skizziert werden. Des Weiteren werden internetbasierte Ansätze (Interapy, E-Mail-Therapie) vorgestellt, wobei die „Do‘s and Dont’s“ im Vordergrund stehen. Zum Schluss finden sich noch je ein Kapitel zu Wirksamkeit und Ausblick. Das Buch eignet sich für Therapierende, die sich in kurzer Zeit einen Überblick über Formen und Möglichkeiten internetbasierter Interventionen verschaffen möchten. Allerdings wäre es wünschenswert gewesen, die zu Beginn angesprochenen Möglichkeiten durch Smartphones beispielhaft zu zeigen.
Das Grundlagenwerk ist in 4 große Abschnitte gegliedert: Nach einer Standortbestimmung, in der auch die historische Entwicklung, sowie Möglichkeiten der Nutzung und deren Rahmenbedingungen thematisiert werden, fokussiert das 2. Kapitel auf spezifische Interventionen. Im 3. Abschnitt geht es v. a. um Gefahren und negative Auswirkungen von Internetkonsum. Zum Abschluss werden Fragestellungen zur Zukunft untersucht. Eichenberg und Kühne liefern mit ihrem Buch ein sehr solides Grundlagenwerk, das sich sowohl an interessierte fachfremde Personen als auch an Studierende oder bereits Berufstätige richtet. Das Buch ist nachvollziehbar strukturiert und leicht verständlich. Besonders positiv hervorzuheben ist der Abschnitt der Online-Therapie, der Interventionsprogramme in Form von Computerspielen oder Virtual Reality thematisiert, denn zu oft beschränken sich die dargestellten Möglichkeiten der Nutzung auf E-Mail, Foren, Chats oder gar SMS. Nach Begriffen wie „Bots“ oder „künstliche Intelligenz“ sucht man meist leider vergebens, woran die rasante Entwicklung digitaler Möglichkeiten erkennbar wird.
Die AutorInnen liefern mit ihrem Buch einen Praxisleitfaden für die Anwendung von Online-Interventionen im Bereich der Therapie bzw. Beratung. Angefangen mit einem allgemein gehaltenen Teil, in dem beschrieben wird, wie das Internet das Kommunikationsverhalten beeinflusst, zeigen die AutorInnen im 2. Teil Möglichkeiten der Online-Beratung/-Therapie auf und thematisieren anschließend das Konzept des Blended Treatment. Das Hauptaugenmerk gilt allerdings dem Prozess der Online-Beratung, der detailliert und mit vielen Tipps für die praktische Ausübung vorgestellt wird. Zum Schluss stellen Justen-Horsten und Paschen ein von ihnen entwickeltes Portal für Online-Beratung vor und diskutieren zukünftige Entwicklungen. Das Buch eignet sich für all jene, die mit dem mehr oder weniger konkreten Gedanken spielen, Online-Komponenten in ihren Berufsalltag aufzunehmen. Es liefert viele hilfreiche und konkrete Ratschläge sowie Handlungsanweisungen im Umgang mit dem Medium Internet und hebt den positiven Nutzen digitaler Beratung bzw. Therapie hervor. Dennoch weisen die AutorInnen auch auf Schwierigkeiten und Herausforderungen in diesem Zusammenhang hin und arbeiten Unterschiede zum Face-to-Face-Setting heraus.
Hier handelt es sich um einen Praxisleitfaden in der Online-Behandlung psychischer Störungen. Zu Beginn liefern die Autorinnen in einer kurzen Einleitung einen Überblick über die aktuelle Studienlage, wie auch zur Wirksamkeit von Online-Interventionen und beschreiben Unterschiede zum Face-to-Face-Setting, die anschließend in der Gestaltung der therapeutischen Beziehung und Diagnostik erneut thematisiert werden. Anschließend folgen transdiagnostische Methoden (Exposition, kognitive Restrukturierung) und wie diese bei verschiedenen Störungsbildern internetbasiert durchgeführt werden können. Das darauffolgende Kapitel widmet sich störungsspezifischen Therapiemodulen (Depression, Essstörungen), indem es beispielhafte Abläufe einer schreibgestützten Online-Behandlung skizziert, bevor das biografische Schreiben in den Vordergrund rückt. Den Schluss bildet ein Kapitel zur Online-Beratung. Das Werk ist gut strukturiert und veranschaulicht die Implementierung verschiedener Verfahren durch die vielen Beispielkästen und Schreibanleitungen sehr gut, wodurch interessierten TherapeutInnen ein Einblick in den Ablauf einer Online-Therapie gewährt wird. Ein weiterer Pluspunkt ist die Thematisierung des Umgangs mit schwierigen Situationen.