Gesundheitswesen 2020; 82(01): 100-106
DOI: 10.1055/a-0594-9067
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Begutachtung der Kodierung im German Diagnosis Related Groups System in der HNO-Heilkunde

Assessment of Coding in German Diagnosis Related Groups System in Otorhinolaryngology
Maik Ellies
1   Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen, Hannover
,
Berit Anders
1   Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen, Hannover
,
Wolfgang Seger
1   Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen, Hannover
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 May 2018 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung wurden die im Zeitraum vom 01.03.2011 bis zum 31.03.2017 auf dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde abgeschlossenen Begutachtungsaufträge im Geschäftsbereich GKV Krankenhaus der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung Niedersachsen und im Lande Bremen hinsichtlich der Kodierung im G-DRG-System analysiert.

Material und Methoden Die Dokumentation der Behandlungsfälle erfolgte mit einem standardisierten Datenbanksystem, welches auf Basis des elektronischen Datenaustausches (DTA) vom MDK Niedersachsen entwickelt wurde. Ergänzend wurden die Unterlagen der durchgeführten Begutachtungen von Fallpauschalen nach dem G-DRG-System zur Beurteilung herangezogen. Weiterhin wurde die Begutachtung von einem Fall nochmals anhand der vorliegenden Begutachtungsunterlagen ausgewertet und exemplarisch ausführlich dargestellt.

Ergebnisse Im Zeitraum vom 01.03.2011 bis zum 31.03.2017 konnten im Fachgebiet HNO-Heilkunde insgesamt 27 424 Fälle von stationären Begutachtungen von Fallpauschalen nach dem G-DRG-System erhoben werden. In 7249 Fällen wurde nach der durchgeführten Begutachtung die dem Fall zugrundeliegende Fallpauschale verändert und in 20 175 Fällen war der Verdacht auf einen DRG-relevanten Kodierfehler in der Begutachtung nicht begründet; somit war über den gesamten Zeitraum eine DRG-Änderungsquote von 26% der Begutachtungen festzustellen.

Schlussfolgerungen Die fehlerhaften Kodierungen umfassten alle Arten von Kodierfehlern. Zur Verbesserung der Kodierqualität in der HNO-Heilkunde könnte neben der besonderen Berücksichtigung der vorgestellten „Hitliste“ durch die HNO-Abteilungen auch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern und den Medizinischen Diensten der Länder beitragen.

Abstract

Background Prospective analysis of assessment reports in otorhinolaryngology for the period 01-03-2011 to 31-03-2017 by the Health Advisory Boards in Lower Saxony and Bremen, Germany in relation to coding in the G-DRG-System.

Material and Methods The assessment reports were documented using a standardized database system developed on the basis of the electronic data exchange (DTA) by the Health Advisory Board in Lower Saxony. In addition, the documentation of the assessment reports according to the G-DRG system was used for assessment. Furthermore, the assessment of a case was evaluated once again on the basis of the present assessment documents and presented as an example in detail.

Results During the period from 01-03-2011 to 31-03-2017, a total of 27,424 cases of inpatient assessments of DRGs according to the G-DRG system were collected in the field of otorhinolaryngology. In 7,259 cases, the DRG was changed, and in 20,175 cases, the suspicion of a DRG-relevant coding error was not justified in the review; thus, a DRG change rate of 26% of the assessments was identified over the time period investigated.

Conclusions There were different kinds of coding errors. In order to improve the coding quality in otorhinolaryngology, in addition to the special consideration of the presented “hit list” by the otorhinolaryngology departments, there should be more intensive cooperation between hospitals and the Health Advisory Boards of the federal states.