CNE Pflegemanagement 2018; 05(03): 2
DOI: 10.1055/a-0598-5911
Fachpresse
Interview
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine starke Stimme für die Profession

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Publication Date:
03 December 2018 (online)

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Andreas Westerfellhaus ist neuer Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung. Mit dem langjährigen Präsidenten des Deutschen Pflegrats hat die Berufsgruppe nun einen Fürsprecher auf Bundesebene, der sich leidenschaftlich und vehement für ihre Belange einsetzen wird.

Herr Westerfellhaus, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Amt! Was sind denn konkret Ihre Aufgaben als Pflegebevollmächtigter?

Ich bin als Pflegebevollmächtigter für alle Belange der Pflege zuständig – ich bin also kein Staatssekretär des BMG, sondern der Bundesregierung. Neben den Interessen der Profession Pflege werde ich mich auch für die Anliegen der pflegenden Angehörigen und der Leistungsempfänger – also der Pflegebedürftigen – stark machen. Letztere haben ja bereits in den letzten Jahren eine deutliche Berücksichtigung gefunden, jetzt steht die Profession Pflege ganz oben auf der Agenda.

Warum dieser Fokus?

Ganz einfach: Wenn wir die Arbeitsbedingungen und die Löhne der Berufsgruppe Pflege nicht endlich verbessern, dann wird es künftig niemanden mehr geben, der die hilfebedürftigen Menschen versorgt. Wir haben aktuell eine desolate Personalsituation im Gesundheitswesen – hier muss es kurzfristig Lösungen geben.

Und welche könnten das sein?

Wenn es uns gelänge, Pflegekräfte, die dem Beruf den Rücken gekehrt haben, zurückzugewinnen und sie wieder für die Pflege zu begeistern, dann wäre schon viel erreicht. Außerdem muss nun engagiert und konstruktiv das Pflegeberufereformgesetz umgesetzt werden. Die Ausbildung muss von unnötigen Zwängen befreit werden, auch die Zahl neuer Ausbilungsplätze darf nicht länger limitiert sein.

Sie sind ein großer Verfechter der Selbstverwaltung. Können wir bald mit der Bundespflegekammer rechnen?

Ja, davon gehe ich fest aus! Wenn NRW jetzt auch für die Kammer stimmt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Bundespflegekammer realisiert wird. Dann wird auch der Chor der Lobbyistengruppen verstummen und wir können unsere Belange endlich selbst in die Hand nehmen – als eine starke Stimme.

Das Interview führte Simone Schwarz.