Zusammenfassung
Hintergrund Die Prostataarterienembolisation (PAE) ist ein junges Embolisationsverfahren zur Behandlung des benignen Prostatasyndroms (BPS).
Material und Methode In dieser Übersichtsarbeit werden die Rationale und Wirkungsmechanismen der PAE vorgestellt und die Patientenauswahl sowie die Anatomie der Prostataarterien diskutiert. Die Studienergebnisse werden im Kontext von klinischen Ansprechraten und Komplikationen betrachtet.
Ergebnisse Wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Prostataarterienembolisation sind eine strenge Indikationsstellung, eine genaue Kenntnis der Anatomie der Beckenarterien und ein hohes interventionell-radiologisches Können. Mehrere Studien konnten zeigen, dass sich die urologischen Erfolgsparameter nach einer Prostataarterienembolisation in einem ähnlichen Maß verbessern wie nach einer Therapie mit einem etablierten chirurgischen Verfahren. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass die PAE mit einer unveränderten Erektionsfähigkeit und einer nur geringen Komplikationsrate einhergeht.
Schlussfolgerung Die PAE entwickelt sich für Patienten mit einem BPS zunehmend zu einer Alternative zu den etablierten chirurgischen Therapieverfahren.
Kernaussagen
-
PAE ist ein junges Embolisationsverfahren zur Behandlung des BPS als Alternative zu den klassischen urologischen operativen Behandlungsmethoden wie die TURP.
-
Bedingt durch das geringe Kaliber der A. prostatica (0,5 – 2 mm), das Vorliegen von anatomischen Variationen und die Arteriosklerose bei den meist älteren Männern ist die PAE ein technisch sehr anspruchsvolles Embolisationsverfahren.
-
Bei Patienten, welche ein hohes postoperatives Blutungsrisiko bei den klassischen urologisch-operativen Behandlungskonzepten aufweisen, ist die PAE eine sehr schonende Alternativmethode.
Zitierweise
-
Teichgräber U, Aschenbach R, Diamantis I et al. Prostate Artery Embolization: Indication, Technique and Clinical Results. Fortschr Röntgenstr 2018; 190: 847 – 855
Key words
prostate artery embolization - benign prostate syndrome - lower urinary tract symptoms