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DOI: 10.1055/a-0622-6911
Biomechanik bei Boutonniere-Deformität
Publication History
Publication Date:
23 July 2018 (online)

Die Boutonniere-Deformität ist charakterisiert durch Flexion des proximalen Interphalangealgelenks (PIP) und Hyperextension des Endgelenkes (DIP). Ursache dafür ist eine Dislokation der Seitenzügel des Streckapparates palmar der Drehachse des Mittelgelenkes, wodurch diese paradoxerweise als Flexoren fungieren. In einer Studie an Kadaverhänden wurde die biomechanische Auswirkung der Schädigung einzelner anatomischer Strukturen untersucht.
Die Boutonniere-Deformität entsteht nur bei Subluxation der Seitenzügel nach palmar zur Rotationsachse des PIP-Gelenkes. Neben dem Tractus intermedius müssen zusätzlich das trianguläre Band und die retinakulären Bänder beschädigt sein. Ist nach einem Trauma die PIP-Extension stark beeinträchtigt oder liegt sogar eine Boutonniere-Deformität vor, sollten Handchirurgen nach Empfehlung der Autoren daran denken, dass mehr als der Tractus intermedius (central slip) beschädigt sein muss, und mit dem Patienten eine Rekonstruktion besprechen.