Zusammenfassung
Hintergrund Schnelle Richtungswechsel, Beschleunigungen, Abbrems- und Täuschungsmanöver mit Drehbewegungen
führen im Unihockey zu einer erhöhten Verletzungsanfälligkeit. Zum heutigen Zeitpunkt
fehlen Daten und Fakten aus der Schweizer Unihockeyliga, die aufzeigen, welche Verletzungen
auftreten. Diese Arbeit hatte die Zielsetzung herauszufinden, welche Verletzungen
im Schweizer-Nationalliga-A-Unihockey auftreten.
Probanden/Methodik Die vorliegende Arbeit wurde im retrospektiven, nicht experimentellen Design als
Fragebogenerhebung durchgeführt. 5 Schweizer-Unihockey-Nationalliga-A-Mannschaften
wurden zum Expositionszeitraum von 12 Monaten schriftlich befragt. Die Verletzungsrate
beschreibt die Verletzungsanzahl pro 1000 Expositionsstunden. Zur Signifikanzeinschätzung
der Resultate wurde der Wilcoxon-Rangsummentest angewendet. Bei allen Testungen wurde
das Signifikanzniveau auf p < 0,05 gesetzt.
Ergebnisse In einem Kalenderjahr erlitten N = 71 aller Spieler (N = 101) im Schnitt 1,14 Verletzungen
(± 1,05). Die Verletzungsrate betrug im präsentierten Datensatz 2,01. Die Verletzungsrate
ist im Wettkampf 2-mal höher als im Training (Rate-Ratio (RR) = 2,04). Von den beschriebenen
Verletzungslokalisationen sind das Sprunggelenk, der Oberschenkel, das Knie und der
Rücken betroffen. Es zeigten sich am häufigsten Verstauchungen, Muskelverletzungen
und Entzündungen. Muskelverletzungen traten dabei fast ausschließlich am Oberschenkel
auf. Verstauchungen ereigneten sich meistens am Sprunggelenk.
Schlussfolgerung Die vorliegende Arbeit bestätigt die Hypothese, dass im Unihockey die Verletzungsanfälligkeit
während des Wettkampfs im Vergleich zum Training deutlich höher liegt. Es kann angenommen
werden, dass Spieler, bei denen die sportliche Aktivität deutliche Müdigkeit und emotionalen
Stress auslöst, verletzungsanfälliger sind. Weiterführende Studien sollten verschiedene
Präventionsmaßnahmen überprüfen und einen Vergleich zur geschlechterspezifischen Verletzungsanfälligkeit
herstellen.
Abstract
Background Rapid changes in direction, acceleration, deceleration and deception manoeuvres with
rotational movements increase the risk of injuries in floorball players. Up to date,
there are no data or facts available from Swiss Floorball League players demonstrating
the types of injuries that occur. This study aimed to find out which injuries occur
in Swiss National League A floorball players.
Subjects/Methods This study was carried out in a retrospective, non- experimental design as a questionnaire
survey. Five Swiss National League A floorball teams were interviewed in writing on
an exposure period of 12 months. The injury rate describes the number of injuries
per 1000 hours of exposure. The Wilcoxon rank sum test was used to assess the significance
of the results. The significance level was set to p < 0.05 for all tests.
Results During a calendar year, n = 71 of all players (n = 101) sustained an average of 1.14
injuries (± 1.05). The injury rate in the presented data set was 2.01. The injury
rate in competition was two times higher than in training (rate ratio (RR) = 2.04).
Most injuries were sprains, muscle injuries and inflammation, with muscle injuries
almost exclusively affecting the thigh. Sprains usually occurred in the ankle.
Conclusion This study confirms the hypothesis that the susceptibility to injuries in floorball
is significantly higher during competition compared with training. It can be assumed
that players in whom physical activity triggers significant fatigue and emotional
stress are more susceptible to injuries. Further studies should be performed to evaluate
different preventative measures and to make a comparison on gender-specific vulnerability.
Schlüsselwörter
Sport - Verletzungen - Prävention
Key words
sports - injury - prevention