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DOI: 10.1055/a-0634-0163
Zum Stellenwert der Gesundheitsökonomie in Deutschland
On the importance of health economics in GermanyPublication History
Publication Date:
26 June 2018 (online)
Zusammenfassung
Die vorliegende Auswertung untersucht den Status Quo zum Stellenwert der Gesundheitsökonomie in Deutschland. Die Ergebnisse basieren auf einem Survey, der 2017 in Vorbereitung auf die 10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (DGGÖ) durch das Institut für Empirische Gesundheitsökonomie (IfEG) mit insgesamt 152 Verantwortlichen aus unterschiedlichen, für das Gesundheitswesen relevanten, Institutionen durchgeführt wurde.
Bereits in den Teilnahmequoten fanden sich erste Hinweise darauf, dass die Gesundheitsökonomie für die Krankenkassen, Politik und Krankenhäuser einen insgesamt höheren Stellenwert einnimmt als für die Ärzteschaft. Die Ergebnisse der Einstellungsfragen zur Gesundheitsökonomie verstärkten diesen Eindruck zusätzlich.
Die stärkste Zustimmung erhielten dabei insgesamt jene Positionen, die dem Gesundheitswesen einen zunehmenden Fokus auf Kosteneinsparungen attestierten. So sollen ökonomische Vorgaben den Befragten zufolge die medizinische Entscheidungsfreiheit in keinem Fall beeinflussen dürfen. Darüber hinaus wurden Lebensqualitätsmessungen als essenzieller Bestandteil gesundheitsökonomischer Evaluationen herausgestellt und deutlich auf die Notwendigkeit einer erhöhten Transparenz im Gesundheitswesen hingewiesen. Insbesondere im Zusammenhang mit diesen Thesen waren teilweise widersprüchliche Positionen zwischen den Ärzten und sonstigen Entscheidungsträgern zu beobachten. So vertreten z. B. große Teile der Ärzteschaft die Position, dass die Gesundheitsökonomie zwar Kosten einsparen kann, dies jedoch lediglich auf Kosten der Versorgungsqualität geschieht.
Die Ergebnisse liefern diverse Denkanstöße und tragen damit gleichermaßen zur aktuellen Diskussion sowie zur künftigen Weiterentwicklung der Gesundheitsökonomie in Deutschland bei. Um die Relevanz der Gesundheitsökonomie für alle im Gesundheitswesen involvierten Akteure zu steigern, muss zukünftig insbesondere die Ärzteschaft mit den Vorteilen gesundheitsökonomischer Evaluationen konfrontiert werden. Dies kann z. B. durch eine verstärkte Präsenz gesundheitsökonomischer Themen in der Öffentlichkeit geschehen. Im Rahmen solcher Maßnahmen könnte gezeigt werden, dass sich die Gesundheitsökonomie nicht, wie im Rahmen des Surveys häufig kritisiert, auf Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen reduzieren lässt, sondern dass die erfolgreiche Versorgung der Patienten unter optimalem Ressourceneinsatz in den Vordergrund gestellt wird und somit Vorteile für alle Beteiligten mit sich bringen kann.
Abstract
The present evaluation examines the status quo of the importance of health economics in Germany. The results are based on a survey conducted in 2017 in preparation for the 10th Annual Meeting of the German Society for Health Economics (DGGÖ) by the Institute for Empirical Health Economics (IfEG) with a total of 152 participants from various institutions relevant to the health system.
The participation rates already showed that the topic of health economics is more important for health insurances, politics and hospitals than for general practitioners. The outcome of the attitude questions concerning health economics further reinforced this impression.
The positions that received the strongest approval rates were those that attested an increasing focus on cost savings in the health care system. According to the participants, economic guidelines should not influence the freedom of medical decision making. In addition, quality of life measurements were highlighted as an essential component of health economic evaluations and the need for increased transparency in the healthcare system was clearly pointed out. Additionally large parts of the medical profession were convinced that health economics save costs, but only at the expense of healthcare quality.
The results provide various impulses and thus contribute equally to the current discussion, as well as to the future development of health economics in Germany. In order to increase the relevance of health economics for all stakeholders involved in the health system, the medical profession in particular has to arrange more with the advantages of health economic evaluations in the future.
This can happen e. g. by an increased presence of health economic topics in the public. Such measures could show that health economics should not be reduced to cost savings in healthcare, as often criticised in the survey, but that the successful care of patients with optimal use of resources is given priority and can therefore provide advantages for all parties involved.
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