Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2019; 14(03): 251-267
DOI: 10.1055/a-0638-2650
Grundlagen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Biomechanik des Handgelenks

Philipp Schönle
,
Berthold Bickert
,
Ulrich Kneser
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Publication History

Publication Date:
29 May 2019 (online)

Dieser CME-Artikel über die Biomechanik des Handgelenks gibt eine möglichst präzise, aber dennoch limitierte Übersicht über die wichtigsten Aspekte des spannenden Feldes der Carpus-Chirurgie. Nach Lektüre dieses Artikels sollten die Grundzüge der Biomechanik des Handgelenks verständlich sein und ein Patient mit einer Handgelenkproblematik adäquat diagnostisch abgeklärt, initial behandelt und bei Bedarf zum Spezialisten gelenkt werden können.

Kernaussagen
  • Die Biomechanik des Handgelenks wird durch die komplexe Anatomie mit zahlreichen Gelenk- und Bandverbindungen sowie muskulärer Führung und Stabilisierung gewährleistet. Störungen dieses Systems ergeben komplexe Krankheitsbilder, deren konservative und operative Therapie eine eingehende Diagnostik und ein profundes Verständnis von Anatomie und Biomechanik erfordern.

  • Bei Verdacht auf eine akute Bandverletzung am Handgelenk sollte schnellstmöglich die Diagnostik durchgeführt werden, um den kurzen Zeitraum der Möglichkeit einer direkten Bandnaht nicht zu verpassen.

  • Bei subakuten und chronischen Problemen sollten die verschiedenen Therapieoptionen sorgfältig abgewogen und mit dem Patienten besprochen werden, um auch dann, wenn eine anatomiegerechte Versorgung nicht mehr möglich ist, das am besten passende rekonstruktive Verfahren zu finden.

  • Zwei der im klinischen Alltag häufigsten und wichtigsten karpalen Instabilitäten sind die Ruptur des skapholunären Bandes („SL-Bandruptur“) und die palmare mediokarpale Instabilität der proximalen Handwurzelreihe.