Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-0646-3546
Auswahl der richtigen Zielklinik – Welcher Patient in welche Klinik?
Publication History
Publication Date:
26 April 2019 (online)
Der Notarzt ist gezwungen, in oft unübersichtlichen und zeitkritischen Situationen weitreichende Entscheidungen in der Versorgung seines Patienten zu treffen. Eine Entscheidung, die in der Versorgungskette nicht selten vernachlässigt wird, ist die Auswahl der geeigneten Zielklinik. Dieser Artikel beschreibt Kriterien, die bei der Wahl des Transportziels zu beachten sind.
-
Die Wahl des richtigen Transportziels ist mitunter komplex und von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig.
-
Neben fachlichen Kriterien ist der Patientenwunsch unbedingt mit einzubeziehen.
-
Frühzeitiges Identifizieren von notwendigen Versorgungsstrukturen für die klinische Weiterversorgung und die davon geleitete Auswahl der Zielklinik hilft bei der effektiven und effizienten Patientenversorgung.
-
Der Faktor Zeit und die empfohlene Limitation für das Gesamtzeitfenster, welches für die präklinische Versorgung (vom Notrufeingang bis zur Ankunft in der Klinik) zur Verfügung steht, müssen in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden.
-
Bei jedem Einsatz muss das richtige Verhältnis zwischen möglichst umfassender präklinischer Versorgung und möglichst kurzer Transportzeit zugunsten einer möglichst kurzen präklinischen Gesamtversorgungszeit gefunden werden.
-
Bringe den richtigen Patienten in die richtige Klinik in der richtigen Zeit.
-
Die Auswahl des optimalen Transportmittels kann das Patienten-Outcome verbessern helfen.
-
Ein regelmäßiger interdisziplinärer Austausch aller an der Versorgung beteiligten Schnittstellen erleichtert die Kommunikation im Einsatz.
-
Die Kenntnis über die regionalen und überregionalen Versorgungsstrukturen und Versorgungsmöglichkeiten von Notfallpatienten erleichtert die Entscheidungsfindung.
-
Literatur
- 1 Fischer M, Kehrberger E, Marung H. et al. Eckpunktepapier 2016 zur notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Prähospitalphase und in der Klinik. Notfall Rettungsmed 2016; 19: 387-395
- 2 Schoeneberg C, Schilling M, Keitel J. et al. Traumanetzwerk, TraumaRegister der DGU®, Weißbuch, S3-Leitlinie Polytrauma – ein Versuch der Validierung durch eine retrospektive Analyse von 2304 Patienten (2002–2011) an einem überregionalen (Level 1) Traumazentrum. Zentralbl Chir 2017; 142: 199-208
- 3 Firsching R, Rickels E, Mauer UM. et al. Leitlinie Schädel-Hirn-Trauma im Erwachsenenalter. Update 2015. AWMF Registernummer 008-001. Im Internet: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/008-001.html Stand: 06.02.2019
- 4 Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (federführend). Bouillon B. et al. DGU S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerstverletzen-Behandlung. Update 2016. AWMF Registernummer 012-019. Im Internet: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/012-019.html Stand: 06.02.2019
- 5 Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Weißbuch Schwerverletztenversorgung, 2. Aufl. Supplement 1/2012: Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten 2012. Im Internet: http://www.traumanetzwerk-dgu.de/de/service/download.html Stand: 06.02.2019
- 6 Klüter T, Lippross S, Oestern S. et al. Operative Versorgungsstrategien von Polytraumapatienten: Early total care vs. damage control. Chirurg 2013; 84: 759-763
- 7 Ernstberger A, Nerlich M, Ruchholtz S. Das TraumaNetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Notfallmed up2date 2013; 8: 217-228
- 8 Thygesen K, Alpert JS, Jaffe AS. et al. Third universal definition of myocardial infarction. Circulation 2012; 126: 2020-2035
- 9 Ibanez B, James S, Agewall S. et al. ESC Guidelines for the management of acute myocardial infarction in patients presenting with ST-segment elevation: The Task Force for the management of acute myocardial infarction in patients presenting with ST-segment elevation of the European Society of Cardiology (ESC). Eur Heart J 2018; 39: 119-177
- 10 Camm AJ, Kirchhof P, Lip GY. et al. Guidelines for the management of atrial fibrillation: the Task Force for the Management of Atrial Fibrillation of the European Society of Cardiology (ESC). Eur Heart J 2010; 31: 2369-2429
- 11 Veltkamp R, Rizos T, Horstmann S. Intracerebral bleeding in patients with antithrombotic agents. Semin Thromb Hemost 2013; 39: 963-971
- 12 Ringleb P, Veltkamp R. et al. Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls-Rekanalisierende Therapie (Ergänzung 2015). AWMF Registernummer 030-140. Im Internet: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-140.html Stand: 06.02.2019
- 13 Schmiedel R, Behrendt H. Leistungen des Rettungsdienstes 2012/13. Bergisch Gladbach: Fachverlag NW in der Carl Schünemann Verlag GmbH; 2015
- 14 Schweigkofler U, Hoffmann R. Präklinische Polytraumaversorgung: Worauf kommt es an?. Chirurg 2013; 84: 739-744
- 15 Burghofer K, Finkenzeller C, Ruppert M. et al. Hidden Intervals – verdeckte Zeitintervalle in der Luftrettung. Notarzt 2006; 22: 175-185
- 16 Biewener A, Aschenbrenner U, Rammelt S. et al. Impact of helicopter transport and hospital level on mortality of polytrauma patients. J Trauma 2014; 56: 94-98
- 17 Gries A, Sikinger M, Hainer C. et al. Versorgungszeiten bei Traumapatienten im Luftrettungsdienst – Implikationen für die Disposition?. Anaesthesist 2008; 57: 562-570
- 18 Schweigkofler U, Reimertz C, Hoffmann R. et al. Bedeutung der Luftrettung für die Schwerverletztenversorgung. Unfallchirurg 2015; 118: 240-244
- 19 Post F, Giannitsis E, Darius H. et al. Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung für Chest Pain Units. Kardiologie 2015; 9: 171-181
- 20 Nogueira RG, Ashutosh PJ, Haussen DC. et al. Thrombectomy 6 to 24 hours after stroke with a mismatch between deficit and infarct. N Engl J Med 2018; 378: 11-21
- 21 Noorian AR, Sanossian N, Shkrikova K. et al. Los Angeles Motor Scale to identify Large Vessel Occlusion. Prehospital Validation and Comparison with other screens. Stroke 2018; 49: 565-572
- 22 Scholz KH, Andresen D, Böttiger BW. et al. Qualitätsindikatoren und strukturelle Voraussetzungen für Cardiac-Arrest-Zentren – Deutscher Rat für Wiederbelebung/German Resuscitation Council (GRC). Anaesthesist 2017; 66: 360-362