Der Klinikarzt 2018; 47(07): 322-326
DOI: 10.1055/a-0647-5554
Im Fokus
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Was wollen die jungen Chirurgen?

Moderne Anforderungen an chirurgische Chefs
Anjali A. Roeth
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Deutschland   Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Junge Chirurgen (CAJC), Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), Berlin, Deutschland
,
Markus Mille
2   Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Junge Chirurgen (CAJC), Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), Berlin, Deutschland   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, HELIOS Klinikum Erfurt, Deutschland
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Publication Date:
17 July 2018 (online)

Zusammenfassung

Um dem Mangel an chirurgischen Fachärzten entgegenzuwirken, muss man sich fragen, was der chirurgische Nachwuchs eigentlich will und wie man die Faszination des Faches Allgemein- und Viszeralchirurgie unterstreichen kann. Die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Junge Chirurgen (CAJC) der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) hat die Kernpunkte eines attraktiven chirurgischen Arbeitsplatzes gegliedert und zusammengefasst und bietet so Lösungsansätze. Auf der einen Seite steht die strukturierte und transparente Weiterbildung, die ein festes Weiterbildungscurriculum, die Assistenz von Teilschritten einer OP, regelmäßige Weiterbildungsgespräche, das Führen eines Logbuches, innerklinische Übungsmöglichkeiten sowie die Freistellung zu Weiterbildungsmaßnahmen beinhalten sollte. Hand in Hand damit geht eine „lebenswerte Chirurgie“, die sich durch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine bessere Planung des Klinikalltags, eine positive Feedback-Kultur, Work-Life-Balance, neue Arbeits(zeit)modelle sowie mehr Zeit für Lehre und Forschung auszeichnet. Bei vielen dieser Punkte sollte der Chefarzt zentralen Vorbildcharakter übernehmen und dadurch den Grundstein für einen Strukturwandel innerhalb der Klinik legen, besonders da viele Punkte leicht umzusetzen sind. So kann die Attraktivität der Faches Chirurgie schnell gesteigert werden und eine „lebenswerte Chirurgie“ gelebt werden.