Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2019; 14(06): 635-650
DOI: 10.1055/a-0650-4849
Beckengürtel und untere Extremität
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Revisionsendoprothetik im Kniegelenk: Symptomatik, Diagnostik und Therapie

Bernhard Springer
,
Ulrich Bechler
,
Friedrich Böttner
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Publication Date:
11 November 2019 (online)

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Ein stetiger Anstieg der Lebenserwartung, eine Zunahme der Prävalenz von Risikofaktoren für Kniegelenkarthrose und auch ein stärkeres Verlangen nach Aktivität im hohen Alter sind für eine höhere Nachfrage nach primären Knie-Totalendoprothesen (K-TEP) verantwortlich. Komplikationen können niemals ausgeschlossen werden – weder kurzfristig nach der Operation noch nach mehreren Jahren. Der Anstieg an primären K-TEPs spiegelt sich somit ebenfalls in einem Anstieg an Revisionseingriffen wider.

Kernaussagen
  • Die Nachfrage nach K-TEPs steigt kontinuierlich an. Der Eingriff gilt zwar im Allgemeinen als effektiv und sicher, trotz allem werden in der Zukunft steigende Wechselzahlen erwartet. Mehr Fallzahlen bei primären endoprothetischen Eingriffen des Kniegelenks resultieren somit auch in einem Anstieg an notwendigen Revisionsoperationen. Besonders bei jüngeren PatientInnen wurde über die letzten Jahre hinweg ein deutlicher Anstieg in der Anzahl an notwendigen Revisionseingriffen verzeichnet.

  • Ein CRP-Wert > 3,0 mg/dl ist ein Hinweis auf eine Infektion.

  • Eine synoviale Leukozytenzahl > 3000/µl ist ein wichtiger Hinweis auf eine Infektion.

  • Der zweizeitige Wechsel ist der Goldstandard bei periprothetischer Infektion. Aufgrund der funktionellen Vorteile wird heute jedoch häufig auch ein einzeitiger Wechsel erwogen.

  • Belastungsabhängige Schmerzen sind ein erster Hinweis auf eine Prothesenlockerung.

  • Die Ganzbein-Standaufnahme ist zur Beurteilung der Prothesenposition zwingend erforderlich.