Abstract
Introduction Communication is essential to clinical routine, especially in NICUs with their vulnerable patients and the special team caring for them. Communication breakdowns and resulting treatment errors are described in the literature. The aim of this study is to provide an initial quantitative assessment of medical communication in a NICU.
Methods For task analysis, 15 Level III-NICU physicians were accompanied for 60 days in early and late shifts; each physician completed the COPSOQ questionnaire. Recorded tasks were assigned to main task categories and subcategories.
Results A total of 550 h of main and 100 h of secondary tasks were recorded, on average 9 h daily. The most time-consuming main activity was “Communication” (3 h), followed by “Indirect care/Administration” (2 h) and “Direct patient care” (1.5 h). “Communication” mainly consisted of discussions with colleagues and during early shifts. At 2 min, communication with nursing personnel during rounds was especially low. Communication showed a negative correlation to physician job satisfaction.
Discussion This work shows the suspected high proportion of communication in a NICU, especially among physicians themselves. The effectiveness of this communication is not assessable. However, a low proportion of communication with nursing staff is noticeable and reflects the variabiliy in team communication. Improvement of communication is necessary through training on and the application of existing techniques for handoffs and rounds.
Zusammenfassung
Einleitung Kommunikation ist essentiell im Klinikalltag, das gilt auch für NICUs mit ihren fragilen Patienten und dem sie betreuenden Team. Kommunikationsprobleme und resultierende Behandlungsfehler sind in der Literatur beschrieben. Ziel dieser Arbeit ist eine erste quantitative Erhebung ärztlicher Kommunikation auf einer neonatologischen Intensivstation.
Methodik Für die Tätigkeitsanalyse wurden 15 Ärzte einer Level 1-NICU für 60 Tage in Früh- und Spätschicht begleitet und beantworteten einmalig den COPSOQ-Fragebogen zur Analyse psychosozialer Faktoren ihrer Arbeit. Die erfassten Tätigkeiten wurden den Haupt- und Unterkategorien zugeordnet.
Ergebnisse Insgesamt wurden 550 Stunden Haupt- und 100 Stunden Nebentätigkeiten erfasst, durchschnittlich 9 Stunden täglich. Die häufigste Tätigkeit war „Besprechungen“ (3 Stunden), gefolgt von „Indirekter Patientenbehandlung/ Administration“ (2 Stunden) und „Direkter Patiententätigkeit“ (1,5 Stunden). Besprechungen bestanden v. a. aus Gesprächen mit Kollegen, während Frühdiensten und deutlich seltener mit dem Pflegepersonal. Mit 2 Min war der Kommunikationsanteil mit dem Pflegepersonal in Visiten besonders gering. Kommunikation korrelierte negativ mit der mittels COPSOQ erhobenen insgesamt guten Arbeitszufriedenheit der Ärzte.
Diskussion Diese Arbeit weist wie erwartet einen hohen Anteil von Kommunikation am Alltag einer NICU nach, v. a. unter Ärzten. Auch wenn Effektivität der Kommunikation nicht beurteilbar ist, fällt der geringe Anteil der Kommunikation mit dem Pflegepersonal auf und spiegelt die unterschiedliche Wahrnehmung der Teamkommunikation wider. Eine Verbesserung der Kommunikation ist nötig, durch Nutzung und Training existierender Techniken, wie z. B. Anwendung von Standards, vorhandener Technologien und Reduktion von Umgebungseinflüssen in Übergaben, Visiten. Weitere Studien zu Qualität und Verbesserung der Kommunikation sind notwendig.
Key words task analysis - communication - neonatal intensive care unit - handover - multitasking
Schlüsselwörter Tätigkeitsanalyse - Kommunikation - neonatologische Intensivstation - Übergabe - Multitasking
