Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2020; 15(02): 163-176
DOI: 10.1055/a-0658-0667
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sprunggelenkverletzungen im Kindes- und Jugendalter

Sandra Hornung
,
Paul Alfred Grützner
,
Stefan Studier-Fischer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. März 2020 (online)

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Sprunggelenkverletzungen sind in allen Altersgruppen häufig. Das Verletzungsspektrum reicht von harmlosen Distorsionen über Bandläsionen bis hin zu Frakturen. Die Morphologie der Frakturen weist meist eine Wachstumsfugenbeteiligung auf. Eine Besonderheit stellen die Übergangsfrakturen dar. Insgesamt betreffen 5 – 7% aller kindlichen Frakturen das obere Sprunggelenk, wobei die distale Tibia die häufigste Fugenverletzung der unteren Extremität darstellt.

Kernaussagen
  • 5 – 7% aller kindlichen Frakturen betreffen das Sprunggelenk.

  • Bandläsionen sind selten und meistens ossäre, periostale oder chondrale Ausrisse. Die Therapie ist konservativ. Eine instabile Syndesmose benötigt eine korrekte Reposition und temporäre Stabilisierung mit Stellschraubenosteosynthese.

  • Salter-Harris-II- und -III- sowie Triplane-II-Frakturen sind die häufigsten Frakturen im Wachstumsalter.

  • Undislozierte Frakturen können konservativ behandelt werden.

  • Exakt reponiert und großzügig offen dargestellt werden sollten:

    • relevante Achsabweichungen,

    • Fugenspalt > 3 mm,

    • Gelenkstufe > 1 – 2 mm.

  • Komplikationen, insbesondere Wachstumsstörungen durch einen frühzeitigen Fugenschluss, können durch eine exakte Reposition und das Vermeiden mehrfacher Repositionsmanöver vermieden werden.

  • Um Wachstumsstörungen frühzeitig zu erkennen, sollten regelmäßige klinische Nachkontrollen durchgeführt werden.