Zusammenfassung
Hintergrund Überprüfung des in 2006 entwickelten Evaluationskonzepts zum Nationalen Gesundheitsziel: „Depressive Erkrankungen: verhindern, früher erkennen, nachhaltig behandeln“.
Ziel Ziel ist es, verfügbare Erkenntnisse, Studien und Datenquellen der letzten 10 Jahre darzustellen und zu untersuchen, inwieweit die formulierten Teilziele erreicht wurden.
Methoden Zur Bewertung wurde die 2006 entwickelte Aufteilung in Teilziele (Aufklärung; Prävention; Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie; Versorgungsstruktur; Stärkung der Patienten und Rehabilitation) und der daraus abgeleiteten Maßnahmen genutzt, um den Grad der Zielerreichung zu beurteilen.
Ergebnisse Zum Bereich Prävention existierten bereits nach Verabschiedung der Gesundheitsziele relevante Datenquellen. Zu den Bereichen Aufklärung, Diagnostik und Indikationsstellung und Versorgungsstruktur liegen aus den letzten Jahren generierte Datenquellen vor, die im Wesentlichen von Kostenträgern und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt wurden. Einen wichtigen Meilenstein stellte hier die S3-/Nationale Versorgungsleitlinie „Unipolare Depression“ im Rahmen des Aktionsfeldes Diagnostik/Indikationsstellung/Therapie dar. Am ehesten fanden sich Datenlücken für die Aktionsfelder Stärkung der Patienten und Rehabilitation.
Diskussion Die Teilziele haben weiterhin Gültigkeit. Dennoch ist die Aussagekraft der überwiegend querschnittlichen Quellen zur Bewertung bzw. Evaluation der Erreichung des im Fokus stehenden Gesundheitsziels sehr begrenzt. Nach den jetzigen Erfahrungen sollten für eine Evaluation longitudinale Indikatoren der Teilziele, die quantitativ gemessen und beobachtet werden können, von Indikatoren unterschieden werden, bei denen primär ein qualitativer Zugang angemessen ist.
Abstract
Background Revision of the evaluation concept of Germany’s sixth national health target entitled “Depressive illnesses – prevention, early diagnosis, sustainable treatment” developed in 2006.
Objectives Analysis of available of data since 2006 to determine if the objectives of the health target and its sub-goals (awareness, prevention, diagnosis/indication/therapy, health care structure, patient empowerment, rehabilitation) were achieved.
Materials and methods The 6 sub-goals were screened in terms of indicators of progress towards goal over the last decade, and then examined for accessible data sources.
Results The sub-goal prevention yielded routine data from t0 onwards (start of activities). The other sub-goals awareness, diagnosis, and health care provided selective data sources, generated mostly by scientific studies. An important milestone within the sub-goal of diagnosis/indication/therapy was the development of the National Clinical Practice guideline for depression. Data were sparse in the areas rehabilitation and patient empowerment.
Conclusions The six sub-goals are still valid. Yet, the validity of the data in terms of the evaluation of the health target is limited mainly because of the cross-sectional designs of studies. Prospective systematic surveys are required to further evaluate the national health target and its implementation for both qualitative and quantitative longitudinal indicators.
Schlüsselwörter Deutschland - Gesundheitsziele - Depression - Evaluation
Key words Germany - Health target - depression - evaluation - concept