GGP - Fachzeitschrift für Geriatrische und Gerontologische Pflege 2018; 02(06): 282-286
DOI: 10.1055/a-0675-2387
Rund ums Alter
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rund ums Alter

Further Information

Publication History

Publication Date:
11 December 2018 (online)

Weißbuch Alterstraumatologie

Zoom Image
(AdobeStock_angkhan (Symbolbild))

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) haben das Weißbuch Alterstraumatologie vorgestellt. Es führt die wichtigsten Schritte einer guten Versorgung von älteren Patienten mit Knochenbrüchen auf. Daher fordern beide Fachgesellschaften unter anderem die Übernahme ihrer Empfehlungen in die Regelversorgung. „Aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen rasanten Zunahme von Altersbrüchen müssen auch die Strukturen in der Alterstraumatologie mitwachsen“, betont DGU-Präsident Prof. Dr. Joachim Windolf, Direktor der Klinik für Unfall- und Handchirurgie der Universitätsklinik Düsseldorf. Das Ergebnis der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie „Prävention, Therapie und Rehabilitation osteoporotischer Frakturen in benachteiligten Populationen“ (PROFinD) zeigt das enorme Verbesserungspotenzial für Deutschland: Arbeiten Unfallchirurgen, Altersmediziner (Geriater), Physiotherapeuten sowie Sozial- und Pflegedienst in einem Team zusammen, sinkt die Sterblichkeit um mehr als 20 Prozent. „Diese multiprofessionelle Zusammenarbeit verbessert die Überlebensrate unsere Patienten drastisch“, sagt Prof. Dr. Clemens Becker, Chefarzt der Abteilung für Geriatrie und Klinik für Geriatrische Rehabilitation des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart. Aufgrund international vorliegender Erfahrungen haben die DGU und die DGG mit ihren Zertifizierungsinitiativen AltersTraumaZentrum DGU® (ATZ-DGU) und Alterstraumatologisches Zentrum DGG (atz-DGG) bereits seit 2014 damit begonnen, die im Weißbuch Alterstraumatologie enthaltenen Empfehlungen umzusetzen. Aktuell sind bereits über 100 Kliniken als Alterstraumazentrum zertifiziert. „Nur durch eine strukturierte Versorgung können Patienten rasch operiert werden, gefährliche Medikamentenkombinationen vermieden und die Delirrate gesenkt werden. Unser Ziel ist, die Selbstständigkeit und damit die Selbstbestimmung unserer Patienten zu erhalten“, sagt Prof. Dr. Ulrich Liener, Leiter der DGU-Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie und Leiter der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Marienhospital Stuttgart.

Quelle: www.dggeriatrie.de , Downloadmöglichkeit: www.dgu-online.de