Hebamme 2018; 31(05): 293
DOI: 10.1055/a-0729-3962
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ein Glück kommt selten allein

Frauen mit Mehrlingsschwangerschaft kompetent beraten und begleiten
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Publication Date:
31 October 2018 (online)

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Prof. Dr. Ute Lange, Hebamme und Professorin für Hebammenwissenschaft, Hochschule für Gesundheit, Bochum

Wenn eine Frau erfährt, dass sie zwei oder mehr Kinder erwartet, mögen viele Gedanken durch ihren Kopf schwirren. In der Betreuung dieser Frauen erleben wir beides – große Freude über die Schwangerschaft auf der einen Seite, besonders wenn das Paar lange darauf warten musste und die Unterstützung der Reproduktionsmedizin in Anspruch genommen hat. Andererseits sind sich die werdenden Eltern durchaus der Herausforderung bewusst, vor die sie eine Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaft stellt.

Hebamme und Dozentin Ulrike Peitz plädiert in ihrem Schwerpunktartikel dafür, nicht nur das Risiko in den Mittelpunkt zu stellen, sondern sich bewusst zu machen, dass auch Mehrlingsschwangerschaften einen physiologischen Verlauf nehmen können. Wie Sie diese Frauen ermutigen und komplementärmedizinisch aufbauen können, lesen Sie ab Seite 333.

Wohl keine Entscheidung im Zusammenhang mit einer Mehrlingsschwangerschaft ist so schwer zu treffen wie jene für oder gegen eine Reduzierung der Feten. Dr. Judith Abel hat in ihrer Doktorarbeit für höhergradige Mehrlingsschwangerschaften das Outcome nach Mehrlingsreduktion unter besonderer Berücksichtigung der Chorionizität untersucht. Für DIE HEBAMME fasste sie in ihrem Fachartikel ab Seite 348 zusammen, welche Aspekte wir als Hebammen in der Beratung berücksichtigen sollten.

Im Experten-Interview beschreibt Dr. Verena Boßung ab Seite 342 ein Fallbeispiel einer erfolgreichen zweizeitigen Geburt. Diese Option kann für ausgewählte dichoriale, diamniote Zwillingsschwangerschaften nach spontaner Frühgeburt des ersten Zwillings vor oder an der Grenze der Überlebensfähigkeit in Frage kommen, um für den zweiten Geminus ein höheres Gestationsalter zu erreichen.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Ausgabe viel Wissen und praktische Tipps für Ihre Arbeit mit den Frauen sowie den einen oder anderen spannenden Denkanstoß für den fachlichen Diskurs geben können.

Und wenn Sie ein Thema haben, über das Sie gerne mehr lesen oder selbst publizieren möchten – die Redaktion freut sich auf Ihren Input! E-Mail: diehebamme@thieme.de

Herzlichst,

Ihre Ute Lange,

Herausgeberin DIE HEBAMME