Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(24): 1798
DOI: 10.1055/a-0754-7280
Mitteilungen der DGIM
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Fachgesellschaftenübergreifende Empfehlungen zur Therapieoptimierung bei Multimorbidität

Kommission Arzneimitteltherapie-Management und Arzneimitteltherapie-Sicherheit
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Dezember 2018 (online)

Die DGIM koordiniert im Innovationsfondsprojekt AdAM die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Arzneitherapie von Patienten mit Multimorbidität. Diese Handlungsempfehlungen werden in Zusammenarbeit mit kooperierenden Fachgesellschaften erarbeitet. Mehr als 20 medizinische und pharmazeutische Fachgesellschaften konnten schon für die Mitarbeit gewonnen werden und haben am Kick-off-Workshop in der DGIM Geschäftsstelle teilgenommen. Auch die AWMF und die AkdÄ beteiligen sich an dem Projekt. AdAM ist die weltweit größte prospektiv randomisierte Studie zu einer multifaktoriellen Intervention zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie-Sicherheit in der Routineversorgung und die erste Mehrwertanwendung der Telematik-Infrastruktur.

Das Projekt stellt sicher, dass erarbeitete Empfehlungen auch in der Routineversorgung ankommen und auf Praxistauglichkeit hin getestet werden. Der erste Workshop hat ergeben, dass es sinnvoll ist, nicht nur medizinische Inhalte, sondern auch die Prozesse zur Optimierung der Arzneitherapie bei Patienten mit Multimorbidität zu beschreiben: Wie erhebe ich eine Medikationsanamnese und was gehört dazu? Wie prüfe ich die verordnete Arzneitherapie auf vermeidbare Risiken? Wie gehe ich bei der Optimierung von Polypharmazie vor? All das sind Handlungselemente, die häufig nicht standardisiert und nicht geschult und damit sehr heterogen umgesetzt werden. Veröffentlichungen hierzu sind in Arbeit.

Entwicklung und Optimierung der Regeln zum Management von Patienten mit Multimorbidität und Polypharmazie sowie ihre Erprobung und Optimierung im Rahmen des AdAM-Projekts stellen den Schwerpunkt der Aufgaben der Arbeitsgruppe in den nächsten drei Jahren dar. Die Rückmeldung der Vertreter der mitarbeitenden Fachgesellschaften zeigt uneingeschränkten Konsens: Hier sind ein ungedeckter Bedarf und ein wichtiges Handlungsfeld. Inwieweit es gelingt, zu den inhaltlichen Empfehlungen gleichermaßen Konsens zu den Handlungsempfehlungen zu bewirken, ist die spannende Frage der nächsten zwölf Monate. Über die Arbeitsergebnisse, ihre Akzeptanz, Praxistauglichkeit und ihre Effekte in der Routineversorgung werden wir wieder berichten.