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DOI: 10.1055/a-0757-8494
Avulsionsfrakturen am Tuber ischiadicum und resultierendes ischiofemorales Impingement – ein Fallbericht mit Literaturreview
Article in several languages: English | deutschPublication History
Publication Date:
27 November 2018 (online)


Zusammenfassung
Einleitung Apophysäre Avulsionsfrakturen des Tuber ischiadicum sind seltene Verletzungen und werden daher häufig nicht zeitgerecht diagnostiziert. Eine Ausheilung kann dann zu einer überschießenden Ossifikation und knöcherner Auftreibung der Tuber ischiadicum führen, woraus sich wiederum eine ischiofemorale Impingement-Symptomatik entwickeln kann. Aufgrund der geringen Inzidenz und kaum verfügbarer Literatur stellt sich die Frage nach der optimalen Therapie und Operationsmethode.
Material und Methoden Es erfolgte eine Literaturrecherche mithilfe der medizinischen Onlinedatenbank „PubMed“. Im Anschluss wurden die Erkenntnisse aus der Literatur auf einen klinischen Fall mit verspätet diagnostizierter apophysärer Avulsionsfraktur des Tuber ischiadicum übertragen.
Ergebnisse In der Literatur zeigt sich kein Goldstandard zur Therapie von Avulsionsfrakturen am Tuber ischiadicum. Knapp 90% werden konservativ behandelt und ab einer Fragmentdislokation von 2 cm wird häufig die Indikation zur operativen Versorgung gestellt. Die beschriebenen OP-Verfahren sind jedoch sehr vielfältig. Eine ischiofemorale Impingement-Symptomatik kann durch eine überschießende Ossifikation am Tuber ischiadicum entstehen, wodurch der ischiofemorale Abstand an die kritische Grenze von 2 cm kommt.
Schlussfolgerung Die zeitnahe korrekte Diagnosestellung und Einleitung einer Therapie ist entscheidend für das spätere Outcome des Patienten. Eine ischiofemorale Impingement-Symptomatik kann der Hinweis für eine knöcherne Auftreibung des Tuber ischiadicum als Folge der Verletzung sein. Die Therapie ist dann operativ mit Teilresektion des Tuber ischiadicum sowie einer Plattenosteosynthese.