Zeitschrift für Palliativmedizin 2019; 20(04): 193-204
DOI: 10.1055/a-0762-0668
CME-Fortbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychoonkologisches Screening in der Palliativmedizin

Beate Hornemann
,
Ulrich Schuler
,
Katharina Schütte
,
Leopold Hentschel

Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist PD Dr. med. Ulrich Schuler, Dresden.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Juli 2019 (online)

Preview

Patienten mit einer fortgeschrittenen Erkrankung, die aufgrund komplexer Therapien hoffnungsvoll Lebensqualität einbüßen, um Lebenszeit dazuzugewinnen, benötigen eine umfassende und personalisierte Versorgungsplanung, ebenso wie diejenigen, deren Erkrankung nicht oder nicht mehr einer solchen Behandlung zugänglich ist. Für die palliative Versorgung ergeben sich besondere Herausforderungen und Grenzen hinsichtlich Auswahl und Anwendung geeigneter Screeninginstrumente.

Kernaussagen
  • Ungefähr ein Drittel aller Patienten mit Krebserkrankungen weist zu irgendeinem Zeitpunkt im Krankheitsverlauf eine psychische Störung auf. Am häufigsten sind dabei

    • Anpassungsstörungen,

    • Angststörungen und

    • Depressionen.

  • Die psychoonkologische Versorgung sollte bedarfsabhängig, qualitätsgesichert, geplant, rational strukturiert sein.

  • Je schwerer bzw. fortgeschrittener jemand erkrankt ist, umso schwächer ist ein Screeninginstrument.

  • Psychische Labilisierungen können Begleitsymptome oder direkte Folge oder Nebenwirkungen der Tumortherapie sein.

  • Ein Screening sollte sich immer nach den lokal vorhandenen Versorgungsstrukturen richten, um zu vermeiden, dass Patienten auf Belastungen gescreent werden, ohne dass sie dann entsprechend psychologisch versorgt werden könnten.