Angesichts der zunehmend inflationären Verwendung des Traumabegriffs wird eine
psychodynamische Sichtweise vorgeschlagen, die Trauma und Konflikt (wieder)
in Zusammenhang bringt. Traumatisierungen sind nicht in erster Linie äußeren
Ereignissen geschuldet, sondern entstehen im Modus der Nachträglichkeit als
Verarbeitung von Gewalterfahrungen. Die Psychotherapie zielt darauf, diese
Sinnkonstruktionen aufzulösen, damit ein neues Realitätsgefühl entstehen
kann.