Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(12): 1185-1187
DOI: 10.1055/a-0787-3070
GebFra Magazin
Geschichte der Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„… Ein Mann von eisernem Fleiß, vom Ehrgeiz beseelt, Dauerndes zu schaffen …“ – Friedrich Schauta (1849 – 1919) zum 100. Todestag

Andreas D. Ebert
,
Matthias David
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 December 2018 (online)

1916 erschien im Wiener Verlag von Moritz Perles, zugleich auch k. u. k. Hofbuchhandlung, aus der Feder des Vorstandes der I. Medizinischen Klinik der Universität Wien, Karel Frederik Wenckebach (1864 – 1940), der Essay „Über den Mann von fünfzig Jahren“ ([Abb. 1]) [1]. Heute noch lesenswert und für ein breites Publikum in zahlreichen Auflagen verbreitet, wurden von dem bekannten Internisten der Prävention und der Selbstbestimmung ein großer Raum gegeben: „… Das aber ist auch der höchste Erfolg für den Arzt, seinen Patienten so weit zu bringen, … dass er den Arzt entbehren kann!“ [1]. Bald darauf wurde Friedrich Schauta (1849 – 1919) ([Abb. 2]), der Vorstand der II. Wiener Universitäts-Frauenklinik vom Verlag angefragt, ob er nicht ein gynäkologisches Pendant vorlegen könne. 1917 erschien dann der Essay „Die Frau von fünfzig Jahren“ – zeitenbedingt in einem Band mit der Arbeit „Krieg und Geburtshilfe“ [2] ([Abb. 1]). Dass sich Schauta dieser Aufgabe annahm, lag auf der Hand, denn er betonte immer wieder den engen Zusammenhang der Gynäkologie mit der gesamten Medizin und hielt dies für eine der wichtigsten Aufgaben des gynäkologischen Klinikers [3]. In seiner Klinik wurden durch Ludwig Adler (1876 – 1958) und Fritz Hitschmann (1870 – 1929) wichtige gynäkologisch-endokrinologische Studien durchgeführt, die die Kenntnisse vom weiblichen Zyklus erweiterten [4], [5], [6].