Augenheilkunde up2date 2019; 9(01): 59-74
DOI: 10.1055/a-0790-3246
Netzhaut, Glaskörper, Augenhintergrund
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eindellende Operationstechniken

Scleral Buckling
Silvia Bopp
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Publikationsdatum:
20. Februar 2019 (online)

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Zusammenfassung

Ein hoher Anteil der primär lochbedingten Netzhautablösungen kann durch eindellende chirurgische Verfahren behandelt werden. Dieser Artikel stellt diese Operationsmethoden vor, die – bei prinzipiell gleichem Konzept – erheblich variieren. Die Erfolgsraten betragen 54 – 97%. Re-Operationen werden in der Regel als Vitrektomie durchgeführt, diese werden in einem folgenden Artikel beschrieben.

Abstract

Buckling techniques are used for rhegmatogenous (break-induced) retinal detachment. The aim is to achieve a functional closure of the retinal breakwith permanent retinal attachment by scleral indentation and coagulation of retinal holes. The surgery is primarily extraocular. The use of different buckling methods depends on various factors. The success rates are high at 54 – 97% after the initial procedure, but decrease as the macula is detached. When the possibilities of the scleral buckling procedures are exhausted, pars plana vitrectomy is the next therapeutical option. In recent years, however, there is a trend to primarily address even a simple rhegmatogenic retinal detachment with vitreous surgical methods.

Kernaussagen
  • Eindellende Operationstechniken werden bei rhegmatogener (lochbedingter) Netzhautablösung angewandt.

  • Ziel ist es, durch Skleraeindellung und Koagulation von Netzhautlöchern einen funktionellen Lochverschluss mit permanenter Wiederanlegung der Netzhaut zu erreichen.

  • Die chirurgische Vorgehensweise ist primär extraokular. Ob die Methode der Plombe oder eine Cerclage gewählt wird, hängt ab von verschiedenen Faktoren:

    • Anzahl, Art, Größe und Lokalisation des Defektes im Verhältnis zur Glaskörperbasis,

    • Ausdehnung der Netzhautablösung,

    • Linsenstatus,

    • Glaskörpersituation,

    • Situation des Partnerauges.

  • Die anatomischen Erfolgsraten sind mit 54 – 97% nach dem Ersteingriff hoch und sind abhängig von der Komplexität der Ausgangssituation und dem Ausmaß der Netzhautablösung.

  • Wenn die Möglichkeiten der eindellenden OP-Verfahren erschöpft sind, kommt die Pars-plana-Vitrektomie zum Einsatz. In den letzten Jahren ist jedoch ein Trend zu erkennen, auch einfache rhegmatogene Netzhautablösungen primär mit glaskörperchirurgischen Methoden anzugehen.