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DOI: 10.1055/a-0799-6713
Prämedikation und Lokalanästhesie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. April 2019 (online)
Prämedikation
Prinzip
Die Prämedikation soll idealerweise dem Patienten die Angst und Sorge vor der Operation nehmen. Zudem soll sie bedrohliche Situationen in der Phase der Narkoseeinleitung verhindern helfen und Nebenwirkungen der Narkoseeinleitung vermindern.
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Prämedikation: Atropin und Pethidin (z. B. Dolantin) sowie für besondere Sedierung Promethazin (z. B. Atosil).
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Zeitgerechte Gabe i. m. 30–45 Minuten vor Operationsbeginn, im Notfall 5 Minuten vorher i. v.
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Für die Prämedikation eignen sich auch Benzodiazepine wie Flunitrazepam (z. B. Rohypnol) oder Midazolam (z. B. Dormicum). Beide können ebenso wie Atropin – mit entsprechend längerer Latenz – auch oral verabreicht werden.
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Prämedikation auch vor Lokalanästhesie.
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Eine Beeinträchtigung der Straßenverkehrstüchtigkeit ist selbst nach ausschließlicher Atropin-Gabe zu beachten.
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Auch bei Lokalanästhesie ist abgesehen von Kleineingriffen grundsätzlich ein intravenöser Zugang zu empfehlen. Über ihn kann bei nicht ausreichender Sedierung intraoperativ das bereits vorher verabreichte Benzodiazepin nachdosiert werden.
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Dosierung
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Atropin: 0,01 mg/kg Körpergewicht i. m. (Vorsicht bei Glaukom, Tachyarrhythmie)
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Pethidin (z. B. Dolantin): 1 mg/kg Körpergewicht Erwachsenen; Cave: Blutdruckabfall insbesondere beim Aufsetzen)
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Promethazin (z. B. Atosil), bei länger dauernden Eingriffen: 0,5–1 Amp. (25–50 mg) beim Erwachsenen. Cave: Blutdruckabfall beim Aufsetzen!
Zur Bekämpfung des Brechreizes kann Dimenhydrinat (z. B. Vomex A) als Suppositorium zwei Stunden vor Beginn des Eingriffs appliziert werden.
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