Zusammenfassung
Eine im Jahr 2005 von der Senatsverwaltung Berlin in Auftrag gegebene Evaluation der Berliner Drogenkonsumräume ergab, dass ein großer Teil der Drogengebrauchenden in Berlin die niedrigschwelligen Angebote der Drogenkonsumräume (DKR) nicht regelmäßig oder nur selten nutzte. Die Studie „Evaluation der Nutzungsprofile der Drogenkonsumraumnutzer im Land Berlin“, die 2015 vom Institut für Suchtforschung Frankfurt durchgeführt wurde, analysiert daher die Gründe für die Nutzung bzw. Nicht-/Nicht-mehr-Nutzung von DKR in Berlin. Dieser Artikel stellt die wichtigsten Ergebnisse des Berichts vor und vergleicht diese im Anschluss mit Ergebnissen aus DKR in Frankfurt und NRW. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich existierende niedrigschwellige Angebote in Berlin im Sinne der Qualitätssicherung bedarfsgerecht ausbauen lassen. Die Untersuchung zeigt, dass die DKR die definierte Zielgruppe (Opioidkonsumierende außerhalb von Substitutionsbehandlungen) überwiegend erreicht. Jedoch zeigt die Studie auch existierende Problemlagen auf und weist auf Verbesserungsbedarfe hin. So werden sowohl von den Nicht-/Nicht-mehr-Nutzenden, als auch seitens der befragten Fachkräfte die knapp bemessenen Öffnungszeiten sowie das Nutzungsverbot für Substituierte thematisiert.
Abstract
An evaluation of Berlinʼs drug consumption rooms commissioned in 2005 by the Berlin Senate Administration revealed that a large proportion of drug users in Berlin do not regularly or only rarely use the low-threshold offers of the drug consumption rooms (DKR). The study “Evaluation of the Usage Profiles of Drug Users in the State of Berlin”, which was carried out in 2015 by the Frankfurt Institute for Addiction Research, therefore analyzes the reasons behind the usage or non-usage of the DKR in Berlin. This article presents the main findings of the report in order to compare them with conclusions related to DKR in Frankfurt and North Rhine-Westphalia. The main question posed is how the existing low-threshold offers in Berlin can be widened and their acceptance improved without any denigration of the services on offer? The study shows that the DKR in the main do reach their defined target group (opioid users not partaking in substitution treatment). However, the study also indicates existing problem and high-lights areas in need of improvement. Both the non-users and previous users and the interviewed specialists of DKR question the short opening hours and the exclusion of users in substitute treatment.
Schlüsselwörter
Drogenkonsumräume - Berlin - Nutzungsgewohnheiten - Zielgruppen
Key words
drugconsumption rooms - Berlin - using habits - target groups