Zusammenfassung
Ziel der Arbeit Amputationen vermindern irreversibel die Lebensqualität. Das Ziel vorangehender
Versorgung ist stets eine Amputation zu verhindern. Diese Versorgung sollte bundesweit
mit derselben Ergebnisqualität gewährleistet sein. Ziel dieser Arbeit ist es, regionale
Versorgungsunterschiede sichtbar zu machen, indem Amputationsfallzahlen nach Amputationshöhen
auf Kreisebene analysiert werden.
Methodik In den deutschlandweiten Krankenhausabrechnungsdaten (DRG-Statistik) wurden alle
Behandlungsfälle mit Amputation an der unteren Extremität zwischen 2011 und 2015 identifiziert.
Auf Kreisebene wurden rohe Raten sowie alters- und geschlechtsstandardisierte Raten
pro 100 000 Einwohner dargestellt. Daneben wurde die systematische Variationskomponente
(SCV) zwischen den Kreisen betrachtet und das standardisierte Morbiditätsverhältnis
(SMR) in Funnel Plots dargestellt.
Ergebnisse Im Beobachtungszeitraum belief sich die mediane jährliche Amputationsrate auf 67
Fälle pro 100 000 Einwohner. Auf Kreisebene variierte die rohe Rate um das 6-fache.
Unabhängig von demografischen Unterschieden zeigten sich Variationen zwischen den
Kreisen. Erhöhte Amputationsraten wurden überwiegend im Osten und Südosten beobachtet.
Die Variationen waren bei den Amputationshöhen Zeh/Zehenstrahl (SCV 11,8) und Fuß
komplett & Mittel-/Vorfuß (SCV 11,7) am stärksten ausgeprägt.
Schlussfolgerung Es bestehen deutliche regionale Unterschiede in den Amputationsraten. Bei peripheren
Amputationshöhen ist die systematische Variation am stärksten. Insbesondere im Osten
und Südosten sind regionale Cluster erkennbar, die Anhaltspunkte für einen möglichen
regionalen Verbesserungsbedarf in der Versorgung liefern.
Abstract
Objectives Amputations reduce irreversibly the quality of life. Health care always aims at avoiding
amputations, and the quality of such care provided nationwide should be the same.
This study aims to display rates of amputations at the county level and to uncover
differences in health care.
Methods Using German nationwide hospital discharge data, amputations between 2011 and 2015
were identified. Regional variation is displayed using raw and risk-standardized rates
per 100,000 persons. Furthermore, the Systematic Component of Variation (SCV) was
computed and Funnel Plots display the Standardized Morbidity Ratio (SMR).
Results The median amputation rate during the observation period was 67 cases per 100,000
persons with a 6-fold variation between counties. Variation between counties remained
independent of demographic differences. Higher rates got visible especially within
counties in the East and Southeast. The highest systematic variation was seen in amputation
heights toe/foot ray (SCV 11.8) and foot complete and mid-/forefoot (SCV 11.7).
Conclusion In Germany, there are significant regional variations of amputation rates at the
county level. The systematic variation is strongest within peripheral amputation heights.
Especially in the East and Southeast of Germany, clusters of high amputation rates
give insights in the potential regional need for improvement.
Schlüsselwörter
Kleinräumige Analyse - DRG-Statistik - Amputationen - Krankenhaus - Diabetes
Key words
administrative data - amputations - diabetes - hospital - Regional analysis