Handchir Mikrochir Plast Chir 2019; 51(01): 32-37
DOI: 10.1055/a-0839-4926
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die modifizierte SLAM (scapholunate axis method) Technik zur sekundären SL-Band-Rekonstruktion – Erste Ergebnisse

Modified SLAM (scapholunate axis method) technique for secondary SL reconstruction: preliminary results
Jürgen H. Dolderer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
,
Katja Zimny
1   Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
,
Silvan Klein
1   Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
,
Michael Koller
2   Universitatsklinikum Regensburg, Zentrum für klinische Studien
,
Lukas Prantl
1   Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
,
Sebastian Geis
1   Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

08/26/2018

01/17/2019

Publication Date:
05 March 2019 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die gängigen Verfahren zur sekundären Rekonstruktion des skapholunären (SL) Bandes erzielen eine Schmerzreduktion und Sicherung des Repositionsergebnisses meist nur auf Kosten der Beweglichkeit und Kraft. Dahingegen scheint die SLAM- (scapholunate axis method) Technik eine Stabilisierung von Skaphoid und Lunatum ohne Verlust an Beweglichkeit zu erlauben. Wir haben die Technik durch zusätzliche Fixierung eines Endes des Sehnentransplantates am Kapitatum modifiziert, hoffend dass so eine Palmarkippung des Skaphoids noch besser verhindert wird.

Ziel Die Studie hatte zum Ziel, ob mittels der modifizierten SLAM-Technik eine Stabilisierung von Skaphoid und Lunatum sowie Schmerzreduktion möglich ist, ohne dass es zu einem Verlust an Beweglichkeit und Kraft kommt.

Patienten und Methoden 5 männliche Patienten mit einer veralteten SL-Band-Läsion (3–10 Monate) im Alter zwischen 36 und 60 Jahren wurden mit der modifizierten SLAM-Technik operiert. Präoperativ und nach 12 Monaten wurden die Beweglichkeit, die Grobkraft, die Schmerzen, der SL-Winkel sowie der DASH- und der Mayo Wrist-Scores erfasst und miteinander verglichen.

Ergebnisse Bei allen Patienten zeigte sich bei der Untersuchung nach 12 Monaten eine Verbesserung im DASH- Score von durchschnittlich 60,4 auf 34,4 Punkte sowie beim Mayo Wrist-Score von 41 auf 74 Punkte. Die Grobkraft nahm von durchschnittlich 24,6 kg auf 38 kg zu. Ruhe- und Belastungsschmerzen sanken von durchschnittlich 1,4 auf 0,2, respektive von 5,4 auf 1,4 auf der 10stelligen visuellen Analogskala. Der SL-Winkel zeigte sich im Mittel mit 64,8° postoperativ gegenüber 63,2° nahezu unverändert, wobei lediglich bei 2 Patienten eine Verbesserung erzielt wurde. Die Beweglichkeit war zwar bei der Nachuntersuchung im Mittel in allen Freiheitsgraden gegenüber präoperativ verbessert (Extension/Flexion: 58–0–60 vs. 50–0–49; Radial-/Ulnarduktion: 19–0–45 vs. 15–0–25 und Supination/Pronation: 87–0–90 vs. 81–0–81), allerdings nicht bei allen Patienten in allen Ebenen.

Schlussfolgerung Zwar konnte eine Verbesserung des DASH- und Mayo Wrist Scores sowie der Grobkraft und eine Schmerzreduktion erzielt werden, jedoch keine Verbesserung des SL-Winkels, noch eine Verbesserung der Handgelenksbeweglichkeit bei allen Patienten in allen Ebenen. Somit bleibt die Studie den Nachweis schuldig, dass mit der modifizierten SLAM-Technik eine Stabilisierung von Skaphoid und Lunatum sowie Schmerzreduktion möglich ist, ohne dass es zu einem Verlust an Beweglichkeit kommt.

Abstract

Background The common techniques for scapholunate (SL) ligament reconstruction achieve pain relief and maintenance of reposition at the expense of mobility and grip strength. In contrast, the scapholunate axis method (SLAM) technique seems to stabilise the scaphoid and lunate bones without a loss of function. We modified the technique with an additional anchor fixation of the tendon graft to the capitate bone in order to prevent palmar dislocation of the scaphoid bone.

Purpose This study aimed to examine whether or not it is possible to stabilise the scaphoid and lunate bones and to reduce pain without a loss of function and grip strength using the modified SLAM technique.

Patients and Methods The SLAM technique was performed on 5 male patients aged between 36 and 60 years with an SL ligament lesion (3–10 months old). Preoperatively and after 12 months, the postoperative range of motion, grip strength, pain, SL angle, DASH Score and Mayo Wrist Score were assessed and compared to each other.

Results An improvement of the DASH Score (60.4 to 34.4 on average) and the Mayo Wrist Score (41 to 74 on average) was observed at the 12-month follow-up. Grip strength was enhanced from an average of 24.6 kg to 38 kg. Pain was improved from an average of 1.4 to 0.2 (at rest) and from 5.4 to 1.4 (under load). The SL angle changed only marginally from an average of 64.8° preoperatively to 63.2° postoperatively. The average range of motion was improved (extension/flexion: 58–0–60 vs. 50–0–49; radial/ulnar duction: 19–0–45 vs. 15–0–25 und supination/pronation: 87–0–90 vs. 81–0–81): However, function did not improve in every patient and all planes.

Conclusion The modified SLAM technique improved the DASH Score, the Mayo Wrist Score, grip strength and pain. However, the SL angle and range of motion did not improve in every patient and plane. Consequently, it cannot be confirmed that the modified SLAM technique ensures a reliable stabilisation of the scaphoid and lunate bones and reduction of pain without a loss of function.