Zusammenfassung
In einem Mausmodell der Angstkonditionierung und des Verlernens der Angst durch alternierende bilaterale Stimulation (ABS) wurde dem Wirkungsmechanismus der mittlerweile gut etablierten Therapieform EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsreaktion (PTBS) nachgegangen. Hierdurch wurde nicht nur gezeigt, dass alternierende bilaterale Stimulation eine notwendige Bedingung für eine schnellere und länger anhaltende Wirksamkeit des Verlernens von Angst im Vergleich zum reinen Extinktionslernen (ohne ABS) darstellt, sondern auch, dass es sich um eine hinreichende Bedingung handelt (u. a. durch Simulation der ABS mittels optogenetischer Stimulation des Colliculus superior). Das damit vorliegende kausale Modell erscheint vor allem für die weitere Erforschung der Mechanismen von Psychotherapie im Tiermodell und für die Hypothesengenerierung bei Forschung am Menschen bedeutsam.