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DOI: 10.1055/a-0851-4595
Computertomografie – Untersuchungsprotokolle in der Polytraumaversorgung
Publication History
Publication Date:
11 June 2019 (online)

Die Multidetektor-Computertomografie ist das bildgebende Verfahren der Wahl in der Diagnostik des polytraumatisierten Patienten. Es gibt zahlreiche etablierte und empfohlene CT-Protokolle. In der vorliegenden Publikation wird daher kein dezidiertes Polytraumaprotokoll angegeben, sondern es werden wichtige Vorgaben und Anhaltspunkte vermittelt, die individuell an die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten vor Ort angepasst werden können.
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Die GKCT ist „das“ bildgebende Verfahren bei schwer polytraumatisierten Patienten (stabil oder instabil).
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Sie sollte ein natives cCT, eine Darstellung der HWS mit supraaortaler Angiografie und ein kontrastmittelunterstütztes CT von Thorax, Abdomen und Becken beinhalten. Als technische Mindestanforderung wird die Durchführung eines 16-Zeilen-CT angesehen.
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Aufgrund der doch hohen Strahlenexposition muss gerade bei leichter verletzten Patienten erwogen werden, ob statt eines GKCT eine organfokussierte CT-Untersuchung erfolgen sollte.
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Eine isozentrische Patientenlagerung erhöht die Bildqualität und verringert die applizierte Strahlendosis. Auch das Hochlagern der Arme, falls möglich, reduziert die Strahlenbelastung.
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Die Gabe iodhaltiger Kontrastmittel ist bei der CT-Untersuchung polytraumatisierter Patienten unerlässlich. Das Kontrastmittel sollte vor der Injektion auf Körpertemperatur erwärmt werden.
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Im Rahmen des Postprocessing werden Rekonstruktionen der Bilddaten erstellt. 3-D-Rekonstruktionen bieten manchmal Vorteile: Sie erleichtern die Kommunikation der Befunde und die Planung des weiteren Vorgehens.
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Bei Kindern sollte die Indikation zu einem GKCT besonders streng gestellt werden, da sie strahlensensitiver sind und das Risiko für die Induktion einer Tumorerkrankung im Kindesalter weitaus größer ist.
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