Zusammenfassung
Die Schultersteife ist charakterisiert durch einen eingeschränkten glenohumeralen
Bewegungsumfang mit schmerzhaftem Funktionsverlust in der aktiven und passiven Beweglichkeit.
Entsprechend der Ätiologie lassen sich primäre und sekundäre Formen unterscheiden.
Verschiedene Therapien der Schultersteife wurden vorgeschlagen, die bei Vorhandensein
umfassender Evidenz in ihren Ergebnissen kritisch analysiert und diskutiert werden
müssen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die aktuellen Konzepte in der konservativen
und operativen Behandlung der Schultersteife zusammenzufassen, die Ergebnisse der
verfügbaren Studien mit hohem Evidenzgrad zu diskutieren und dadurch einen Therapiealgorithmus
für die klinische Praxis abzuleiten. Die Behandlung der Schultersteife sollte auf
die Situation des Patienten und das Stadium seiner Schulterpathologie zugeschnitten
sein und auf eine Schmerzreduktion, Wiederherstellung des Bewegungsumfanges sowie
eine funktionelle Wiederherstellung und Verkürzung der Symptomdauer abzielen. Wenn
möglich, sollten bekannte Risikofaktoren für die primäre Schultersteife und Ursachen
der sekundären Schultersteife berücksichtigt werden, um Rückfälle zu vermeiden. Die
konservative Therapie ist der wesentliche Pfeiler in der Behandlung der Schultersteife
und sollte einen stadiengerechten, multimodalen und aktivitätsorientierten Ansatz
beinhalten. Die intraartikuläre Injektion niedrig dosierter Kortikosteroide ist sicher
und wirksam, bietet unmittelbare Vorteile und wird in Kombination mit einem geeigneten
Rehabilitationsprotokoll in der „Freezing“-Phase empfohlen. In therapierefraktären
Fällen kann eine, trotz adäquater konservativer Therapie, an die Bewegungseinschränkung
angepasste, arthroskopische Arthrolyse mit Kapselrelease durchgeführt werden.
Schlüsselwörter
Schultersteife - adhäsive Kapsulitis - Frozen Shoulder - Ergebnisse - Therapiealgorithmus