Zentralbl Chir 2019; 144(02): 137-138
DOI: 10.1055/a-0854-5748
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

Michael Ghadimi
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Publication Date:
12 April 2019 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf unserer letzten Herausgebersitzung des Zentralblattes für Chirurgie Anfang dieses Jahres haben wir die am häufigsten zitierten Arbeiten der Jahre 2017 und 2018 diskutiert. Es ist wenig überraschend, dass es Arbeiten aus den Bereichen Ärztemangel und Strategien zur Rekrutierung von Studenten für die Chirurgie [1], [2], [3] waren. Es ist evident, dass die Überlebensfähigkeit von einzelnen Kliniken und von unserem Fach davon abhängen wird, Studenten möglichst frühzeitig davon zu überzeugen, in die Chirurgie zu gehen und auch dort zu bleiben. Die Mitarbeiterwünsche an die Chefs werden inzwischen klar formuliert [4] und verändern auch die Interaktion zwischen Chefärzten und ihren Mitarbeitern. Der Mangel an wissenschaftlich interesssierten Chirurgen nimmt auch an den Universitätskliniken zu, aber am härtesten trifft es kleine chirurgische Kliniken vor allem in ländlichen Gebieten. Hier muss man sich große Sorgen um die weitere Entwicklung machen. Dies wurde auch richtigerweise von dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Herrn Prof. Dr. M. Anthuber, auf dem diesjährigen Chirurgenkongress angemahnt. Die Situation ist bedrohlich, und effektive kurzfristige Lösungsansätze existieren leider nicht. Inwieweit zusätzliche Studienplätze langfristig Entlastung bringen, bleibt abzuwarten. Man hat eher den Eindruck, dass die Studierenden eine hohe Erwartung an eine gute Work-Life-Balance haben, die bei unserem Fach nicht wirklich gegeben ist.