Frauenheilkunde up2date 2020; 14(02): 151-161
DOI: 10.1055/a-0854-6744
Gynäkologische Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie des metastasierten Endometriumkarzinoms

Markus Fleisch
,
Julius Breu
,
Vesna Bjelic-Radisic
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2020 (online)

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Für die Behandlung rezidivierter und metastasierter Patientinnen mit Endometriumkarzinom stehen grundsätzlich operative, strahlentherapeutische und medikamentöse Optionen zur Verfügung. Die aktuelle AWMF-S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Endometriumkarzinoms stellt auf der Basis der vorhandenen Literatur eine sinnvolle Vorgehensweise unter Berücksichtigung der genannten Modalitäten dar – auch unter Einsatz neuer Wirkstoffe.

Kernaussagen
  • Beim metastasierten und rezidivierten EC zeigen sich zunehmend Optionen einer individualisierten Therapie.

  • Die Vielzahl aktuell initiierter Studien zur zielgerichteten Therapie (targeted therapy) lassen hoffen, dass in Zukunft die therapieassoziierte Morbidität weiter gesenkt werden kann und toxische Chemotherapien weiter in den Hintergrund treten werden.

  • Hoffnungsreichste Gruppe sind die Checkpoint-Inhibitoren alleine oder in einer Kombinationstherapie, die insbesondere bei Tumoren mit MSI und POLE-Mutation eine vielversprechende und nachhaltige Wirksamkeit gezeigt haben.

  • Eine Reihe von laufenden Phase-III-Studien untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von Checkpoint-Inhibitoren, aber es ist davon auszugehen, dass sich neue Standards in der Therapie des metastasierten EC ergeben werden.

  • Voraussetzung wird jedoch die regelhafte molekularpathologische Diagnostik sein, um die individuelle Prognose und Optionen einer zielgerichteten Therapie identifizieren zu können.