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DOI: 10.1055/a-0856-2035
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Publikationsdatum:
17. April 2019 (online)
Leipzig im Zeichen der Therapeuten
Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Diätassistenten und Masseure – sie alle gingen am 9. März gemeinsam in Leipzig auf die Straße, um für bessere berufliche Rahmenbedingungen zu demonstrieren. Organisiert haben die Demo erneut die „[vereinten Therapeuten]“, die auch für die anschließende Kundgebung verantwortlich waren. Rund 600 Therapeuten beteiligten sich und protestierten lautstark für eine deutlich bessere Vergütung, Bürokratieabbau und Zukunftsperspektiven für die Therapeuten im deutschen Gesundheitssystem. Neben Achim Kessler (MdB, DIE LINKE) wandten sich auch Dr. Roy Kühne (MdB, CDU) und Verbandsvertreter der teilnehmenden Berufsverbände an die Menschenmenge. Für die Physiotherapeuten war als einziger Verband der VDB vor Ort, für den der Vorsitzende Marcus Troidl sprach. Alle Redner waren sich einig, dass von Seiten der Politik zu lange zu wenig unternommen wurde und die Therapeuten endlich deutlich verbesserte Rahmenbedingungen bekommen sollten. Obwohl die Teilnehmerzahl in Leipzig im Verhältnis zur Demonstration in Köln im Mai 2018 mit 4.000 Teilnehmern (PHYSIOPRAXIS 6/18, S. 6) enttäuschend gering war, gab es eine bis dato nie dagewesene Berichterstattung im Fernsehen (bit.ly/heutejournal_Bericht_Demo). Das hohe Medieninteresse ist ein Erfolg, den man nicht hoch genug einordnen kann. Die Situation der Heilmittelerbringer ist endlich in der breiten Öffentlichkeit angekommen!
Gleichzeitig fand von 7. bis 9. März die therapie Leipzig statt. Neben ungewöhnlich vielen Faszienrollen und Apps zur Therapiesteuerung bot die Messe einen Überblick über computergestützte Orthesen und Trainingsgeräte sowie Software für die Organisation in Einrichtungen. Die rund 16.800 Fachbesucher kamen voll auf ihre Kosten. Neueste Entwicklungen wurden präsentiert und diskutiert. Bei Ausstellern, Besuchern und Gesundheitsakteuren war die Diskussion um die berufspolitischen Veränderungen zu spüren. Das Protestjahr 2018 um „Therapeuten am Limit“ und die bundesweite Kreideaktion waren verbindende Themen, die man zusammen mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) intensiv diskutierte. Die Messeveranstalter boten zum Auftakt eine berufspolitische Podiumsdiskussion ebenso wie der Spitzenverband der Heilmittelerbringer (SHV) einen Tag später.
Michael Schiewack