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DOI: 10.1055/a-0857-1087
Zielgerichtete Therapie des Mammakarzinoms – ein Update
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. März 2020 (online)


Neben der bereits etablierten Einteilung in luminal A, luminal B (HER2-positiv/HER2-negativ), HER2-positiv (non luminal) und triple-negativ rücken neue immunologische und molekulare Marker zur Therapieentscheidung beim Mammakarzinom immer mehr in den Fokus. Auf deren Basis werden heute schon in einzelnen Fällen personalisierte, zielgerichtete Therapieentscheidungen getroffen.
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Zielgerichtete Therapien richten sich nach bestimmten histologischen, immunologischen oder molekulargenetischen Eigenschaften des Primärtumors, der Metastase oder Patientencharakteristika.
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Anhand dieser Marker werden Therapiestrategien personalisiert, eskaliert oder auch deeskaliert.
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Die duale HER2-zielgerichtete Therapie mit Trastuzumab und Pertuzumab ist sowohl in der neoadjuvanten als auch metastasierten Situation Standard und hat die Prognose des HER2-positiven Mammakarzinoms deutlich verbessert.
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Eine mögliche schwerwiegende Nebenwirkung der HER2-zielgerichteten Therapie ist die kardiale Dysfunktion und bei der dualen Blockade die erhöhte Wahrscheinlichkeit von Diarrhöen.
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In der Postneoadjuvanz richtet sich die HER2-zielgerichtete Therapie nach dem Risikoprofil (Trastuzumab mono vs. Trastuzumab + Pertuzumab vs. T-DM1)
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Der PARP-Inhibitor Olaparib ist seit 04/2019 für die Behandlung des HER2-negativen lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinoms zugelassen. Voraussetzungen sind eine nachgewiesene BRCA-Keimbahnmutation, eine Vorbehandlung mit Chemotherapie und im Falle eines positiven HR-Status ein Progress während oder nach einer endokrinen Therapie.
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Immuncheckpoint-Inhibitoren sind die größte Innovation in der Onkologie in den letzten Jahren. Seit 09/2019 ist Atezolizumab in Kombination mit Nab-Paclitaxel für das triple-negative, PD-L1-positive, metastasierte Mammakarzinom in der First Line zugelassen. Das Nebenwirkungsspektrum unterscheidet sich aufgrund einer möglichen Entfesselung des Immunsystems von den bisher bekannten Nebenwirkungen einer Chemo- oder endokrinen Therapie und verlangt daher besonderes Augenmerk.