Laryngorhinootologie 2019; 98(07): 522-523
DOI: 10.1055/a-0861-5063
OP-Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Plastisch-rekonstruktive Gesichtschirurgie

G. Rettinger
,
O. Guntinas-Lichius
Further Information

Publication History

Publication Date:
10 July 2019 (online)

Instrumente

Das Instrumentarium muss den besonderen Gegebenheiten der plastischen Chirurgie angepasst sein. Dies bedeutet eine entsprechend kleine Dimensionierung der Pinzettenspitze oder der Nadelhalterbacken, wobei aber gleichzeitig auf eine ausreichende Größe der Griffe zu achten ist, um die Handlichkeit nicht einzuschränken.

Folgendes Instrumentarium hat sich bewährt:

  • Nadelhalter: Günstig sind Instrumente mit glatten Flächen zum Halten der Nadel oder des Fadens. Da oft sehr dünne Nahtmaterialien verwendet werden müssen, kann bei strukturierten Flächen entweder der Faden so zwischen Rillen verlaufen, dass er nicht gefasst werden kann, oder er wird gequetscht und verliert damit an Reißfestigkeit.

  • Pinzetten: Plastisch-chirurgische Pinzetten nach Adson bzw. Adson-Brown haben eine feine Spitze und ermöglichen ein gezieltes, sicheres Festhalten von Gewebe. Nach Möglichkeit sollte damit, trotz Reduzierung der Gewebetraumatisierung, nur das subkutane Gewebe gefasst werden.

  • Scheren: In der Regel sind je eine stumpfe und eine spitze, gebogene Schere ausreichend.

  • Wundhaken: Von großem Nutzen sind feine, einzinkige Häkchen, die, ohne Narben zu hinterlassen, durch die Haut gestochen werden können. Auf diese Weise kann die Haut ohne Quetschung durch Pinzetten bewegt oder gehalten werden. Bei großflächiger Mobilisation kommen mehrzinkige Haken zum Einsatz, die jedoch dann nur im subkutanen Gewebe greifen dürfen.

  • Skalpellklingen: In aller Regel wird eine kleine, bauchige Klinge (Skalpellklinge Nr. 15) verwendet. Bei Mobilisation größerer Hautbezirke zur Defektdeckung, vor allem im Hals- und Brustbereich, kommt eine entsprechend größere, bauchige Klinge (Skalpellklinge Nr. 10) zur Anwendung. Für feine, winkelige Hautinzisionen, z. B. bei Narbenkorrekturen, wird ein spitzes Skalpell (Skalpellklinge Nr. 11) benutzt.

  • Bipolare Koagulationspinzette: Die gezielte bipolare Koagulation ist ein wesentlicher Garant für eine gute Blutstillung bei minimaler Gewebezerstörung. Sie ist bei plastisch-chirurgischen Eingriffen im Gesicht unverzichtbar.

  • Weitere Hilfsmittel: Zur prä- und intraoperativen Planung eignen sich Lineal und Zirkel sowie Schablonen aus sterilisierbarem Material. In besonderen Fällen, z. B. bei Nähten im Bereich des freien Nasenflügelrands, ist die Verwendung einer Lupenbrille zu empfehlen.