Onkologie up2date 2019; 1(02): 147-164
DOI: 10.1055/a-0862-1764
Weitere Tumorentitäten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mammakarzinom: Neuerungen in Früherkennung und Diagnostik

Marius Wunderle
,
Michael O. Schneider
,
Anna-Lisa Brandl
,
Ramona Erber
,
Eva Balbach
,
Arndt Hartmann
,
Rüdiger Schulz-Wendtland
,
Sebastian M. Jud
,
Michael P. Lux
,
Claudia Rauh
,
Carolin C. Hack
,
Matthias W. Beckmann
,
Felix Heindl
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 May 2019 (online)

Durch neue Erkenntnisse in der bildgebenden und histologisch-genetischen Diagnostik und Früherkennung des Mammakarzinoms können Untersuchungen risikoadaptierter und Behandlungen tumorspezifischer durchgeführt werden. Hierdurch sollen Brustkrebserkrankungen in früheren Stadien erkannt, die Mortalität gesenkt und gleichzeitig eine Übertherapie vermieden werden.

Kernaussagen
  • Die Überlebensrate bei Brustkrebs stieg durch verbesserte Diagnostik und Therapie in den letzten Dekaden kontinuierlich an.

  • In der Diagnostik besteht seit annähernd 10 Jahren ein organisiertes System zum Mammografie-Screening, dessen Kosten die Krankenkassen übernehmen.

  • Die Mammografie ist die einzige Methode mit gesicherter Reduktion der Brustkrebsmortalität.

  • Frauen mit einem genetisch oder familiär bedingt erhöhten Risiko für Brustkrebs erhalten die Empfehlung zur intensivierten Früherkennung.

  • Auch die technischen Voraussetzungen in der Bildgebung haben sich bedeutend weiterentwickelt. Neben der Mammografie stehen weitere Verfahren wie die Mammasonografie, die Tomosynthese und die MRT zur Verfügung.

  • Durch die verbesserte Diagnostik werden immer mehr Fälle in einem früheren und besser therapierbaren Stadium erkannt.

  • Fortschritte bei laborchemischen und genetischen Testungen erleichtern durch das Erkennen der spezifischen Tumorcharakteristik die Risikoeinteilung, das Staging, die Prognoseabschätzung und die Zuweisung zu gezielten Therapieverfahren.

  • Alle Fortschritte zusammen münden letztlich in eine interdisziplinäre, risikoadaptierte und tumorspezifische Behandlung und senken so die Mortalitätsrate.