Zusammenfassung
Zielsetzung Anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes und den
Qualitätsberichten der Krankenhäuser liegen prinzipiell große Datenmengen vor,
die die stationäre Versorgungssituation beschreiben. Es soll aufgezeigt werden,
welche analytischen Möglichkeiten anhand dieser Datensätze gegeben sind und
welche Vor- und Nachteile mit diesen einhergehen.
Methodik Die Datensätze wurden von den zuständigen Institutionen für die
Jahre 2007–2016 (DRG-Statistik) bzw. für die Jahre 2012–2016 (Qualitätsberichte)
bezogen und aufbereitet, um diese anschließend anhand verschiedener Kriterien zu
beschreiben und zu beurteilen. Des Weiteren wurden anhand zweier klinischer
Auswertungsbeispiele (OPS 8–918: Multimodale Schmerztherapie und OPS 8–800:
Transfusion von Vollblut, Erythrozytenkonzentrat und Thrombozytenkonzentrat)
verschiedene Auswertungen vorgenommen, um Analysepotentiale und Limitationen
aufzuzeigen.
Ergebnis Anhand der Qualitätsberichte und der Daten des Statistischen
Bundesamtes können sowohl die Leistungsentwicklungen der Krankenhäuser als auch
die Fallzahlentwicklungen nach Patientenherkunft auf regionaler Ebene (Stadt-
und Landkreisebene) dargestellt werden. So zeigt sich bei der Multimodalen
Schmerztherapie ein Fallzahlzuwachs zwischen 2012 und 2016 von 45 %, bei den
Transfusionen hingegen kann zwischen 2013 und 2016 ein jährlicher Rückgang von
3,5 % gezeigt werden. Durch Überlagerung der beiden Datensätze können zudem
Versorgungslücken aufgezeigt werden, d. h. Gebiete identifiziert werden, in
denen Leistungen benötigt aber nicht angeboten werden.
Schlussfolgerung Bei beiden Datensätzen handelt es sich nahezu um
Vollerhebungen, die sich aus analytischer Sicht gut ergänzen und für
Auswertungen zusammengeführt werden können. Es ist möglich, die Versorgungslage
verschiedener Indikationen transparent darzustellen, deren Entwicklung
aufzuzeigen und Hinweise zu Optimierungspotentialen zu geben. Mit diesen kann
die Versorgungssituation bestimmter stationärer Leistungen sowohl angebotsseitig
(Krankenhäuser) als auch nachfrageseitig (Patienten) transparent dargestellt
werden.
Abstract
Aim Based on the market data of the Federal Statistical Office and the
quality reports of the hospitals, large amounts of data are available which
describe the inpatient care situation. It should be shown which analytical
possibilities are given by the data sets and which advantages and disadvantages
go hand in hand with these.
Methods The data sets were obtained and processed by the responsible
institutions for the years 2007–2016 (DRG statistics) and for the years
2012–2016 (quality reports), respectively, in order to describe and evaluate
them based on various criteria. In addition, two clinical evaluation examples
(OPS 8–918: Multimodal pain therapy and OPS 8–800: Transfusion of whole blood,
red blood cell concentrate and platelet concentrate) were used to carry out
different evaluations in order to identify analysis potentials and
limitations.
Result Based on the quality reports and the data of the Federal
Statistical Office, both the development of hospital services and the number of
cases according to patient origin can be presented on a regional level (city and
district level). Multimodal pain therapy shows a 45 % increase in the number of
cases between 2012 and 2016, while transfusions show an annual decrease of 3.5 %
between 2013 and 2016. By superimposing the two data sets, gaps in care can also
be identified, i. e. areas can be identified in which services are needed but
not offered.
Conclusion Both data sets are complete surveys that complement each other
well from an analytical point of view and can be combined for evaluations. It is
possible to present the supply situation of different indications transparently,
to show their development and to give hints for optimisation potentials. Based
on the two data sets, the supply situation of certain inpatient services can be
presented transparently both on the supply side (hospitals) and on the demand
side (patients).
Schlüsselwörter
Datenanalyse - Routinedaten - Gesundheitsforschung - Schmerzmedizin - Transfusion
Key words
data analysis - routine data - health research - pain medicine - blood transfusion