ZUSAMMENFASSUNG
Der Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVI) ist heute der häufigste Eingriff an der Aortenklappe in Deutschland, Tendenz steigend. Gegenüber der konservativen Therapie der Aortenklappenstenose bei inoperablen Patienten ist die TAVI hochüberlegen, bei operablen Hochrisiko-, Intermediärrisiko- und auch Niedrigrisiko-Patienten ist die TAVI gleichwertig oder sogar dem operativen Aortenklappenersatz überlegen. Die peri- und postinterventionelle antithrombotische Therapie ist in kontrollierten klinischen Studien vergleichsweise schlecht untersucht. Ziel einer effizienten antithrombotischen Therapie ist die Minimierung des Thrombembolierisikos respektive Schlaganfallrisikos nach TAVI sowie die Reduktion passagerer Klappenthrombosen bei vertretbarem Blutungsrisiko. Die Standardbehandlung nach TAVI ist derzeit die duale Plättchenhemmung mit 100 mg ASS und 75 mg Clopidogrel für 3–6 Monate (ESC IIaC), Patienten mit hohem Blutungsrisiko können auch vertretbar mit einer Monotherapie versorgt werden (ESC IIbC). Patienten mit Vorhofflimmern sollten konventionell antikoaguliert werden (Vitamin K-Antagonist mit Ziel-INR 2–3 oder NOAK) kombiniert mit einer antithrombozytären Monotherapie für 3–6 Monate. Im Fall einer diagnostizierten Klappenthrombose ist die orale Antikoagulation mit einem NOAK oder einem Vitamin-K-Antagonisten mit einer Ziel-INR 3–4 bis zur Normalisierung des transstenotischen Gradienten zu verordnen.