Zentralbl Chir 2020; 145(06): 519-520
DOI: 10.1055/a-0897-4061
Sonstige

Kommentar zur Arbeit: Myostatin als potenzieller Marker für das Kompartmentsyndrom bei elektrischen Verletzungen

Commentary to the Paper: Elevation of Myostatin as a Potential Marker for Compartment Syndrome in Electrical Injuries
Raymund E. Horch
Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland
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Kommentar

Der Durchtritt von elektrischem Strom durch den menschlichen Körper hinterlässt charakteristische Hautveränderungen („Strommarken“) am Ein- und Austrittsort, die bei Starkstromeinwirkungen durch die Verbrennungen des Lichtbogens oft überdeckt werden, sodass das Ausmaß der Schädigung durch einen Hochspannungsunfall (> 1000 V) oft unterschätzt wird. Von der Art des Durchtritts durch den Körper hängt letztlich aber das von außen nicht unmittelbar zu erkennende Schädigungsausmaß ab. Insbesondere die Lokalisation der tiefen Muskelnekrosen kann dabei erhebliche diagnostische Schwierigkeiten bereiten, sodass jedes diagnostische Hilfsmittel wertvoll sein kann. Möglich sind z. B. mosaikartige Muster, wobei Muskelnekrosen umgeben von gesunder Muskulatur auftreten, sich erst allmählich demarkieren und daher das Ausmaß der Schädigung zeitlich erst verzögert erkennbar wird. Bei ausgedehntem Gewebeschaden ist daher gelegentlich sogar eine frühzeitige Indikation zur Extremitätenamputation als lebenserhaltende Maßnahme erforderlich.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. Oktober 2019

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